St. Gangloff. Der 44-jährige St. Gangloffer sieht sich als Gegenentwurf zu den Kandidaten der etablierten Parteien.

Zur Landratswahl im vergangenen Jahr schaffte es Tobias Gruber auf Anhieb als unabhängiger Einzelkandidat mit 15,0 Prozent der Wählerstimmen das Feld zu verlassen, zur Kommunalwahl im Mai wurde der 44-Jährige, der ganz hinten auf der Liste der BI „Holzland“ stand, mit 1078 Stimmen in den neuen Kreistag Saale-Holzland gewählt.

Nun nimmt das St. Gangloffer Urgestein und erklärter Gegner des Baus von Windkraftanlagen im Wald Anlauf, als unabhängiger Direktkandidat im Wahlkreis 35 einen Sitz im Thüringer Landtag zu erobern. „Mein endgültiger Entschluss, mich für die Landtagswahlen im Oktober aufzustellen, fiel, als bekannt wurde, dass das Heizkraftwerk Hermsdorf von Holz auf Gas umgestellt werden soll. Diese irrsinnige Energiewende, bei der nichts mehr zueinander passt, sie muss einfach gestoppt werden“, erklärte Gruber. Er wolle der Unvernunft entgegentreten und sehe sich als Anwalt der Bürger. „Ich fühle mich nur den Wählern verpflichtet und keiner Partei.“

Keinerlei Zweifel lässt der dreifache Familienvater aufkommen, dass er den Aufgaben eines Landtagsabgeordneten gewachsen ist. „Ich habe eine Schuhgröße wie die von Wolfgang Fiedler“, spielte Gruber auf das Durchsetzungsvermögen, die Poltrigkeit und Gradlinigkeit des scheidenden CDU-Landtagsabgeordneten aus Tröbnitz an.

Vorerst heißt es für Gruber, der Sprecher der BI St. Gangloff „Unser Holzland - Kein Windkraftland“ ist, jedoch, bei den Wählern Klinken putzen zu gehen. 250 Unterstützer braucht der selbständige Landschaftsgärtner, um als unabhängiger Direktkandidat zur Landtagswahl zugelassen zu werden. Mit Unterstützung kann der St. Gangloffer durch einzelne BI-Mitglieder rechnen, mit der AfD hat er nichts am Hut. „Wie auch, ich trete ja auch gegen den AfD-Kandidaten an“, so Gruber.