Stadtroda. Aus ganz Thüringen kommen Mitstreiter des Projektes für Seelische Gesundheit in Stadtroda zusammen.

Aus dem gesamten Freistaat kommen Mitstreiter des Projekts „Verrückt? – Na und!“ am Donnerstag, 26. September, am Asklepios-Fachklinikum in Stadtroda zusammen. Von hier aus agiert die durch die Broermann-Stiftung finanzierte hiesige Regionalgruppe, die im Saale-Holzland- und im Saale-Orla-Kreis Projekttage rund um das Thema seelische Gesundheit durchführt.

„Erwartet werden etwa 60 Teilnehmer“, sagt Veronika Walther-Koch. Die Koordinatorin der Regionalgruppe Saale-Holzland/Saale-Orla hat das Netzwerktreffen gemeinsam mit Viktoria Obbarius organisiert.

„Unser Schulprojekt ist in zwölf Bundesländern angesiedelt, auch in Thüringen“, erklärt Walther-Koch. „In Thüringen haben wir mit Erfurt, Jena, Weimar sowie den Landkreisen Altenburger Land, Hildburghausen, Nordhausen, Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis und uns neun Regionalgruppen. Das sind im Vergleich zu anderen Bundesländern überdurchschnittlich viele in unserem kleinen Freistaat“, freut sich Walther-Koch. Mehr Regionalgruppen gebe es lediglich in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen.

Das Netzwerktreffen dient dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Austausch und der Motivation. Ziel ist es, miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Experten in eigener Sache“ sind auch dabei

Michael Kroll, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie wird zum Thema „Achtsamkeit in der Schule“ sprechen. In seinem Buch „Achtsam Lernen: Psychische Gesundheit systemisch bilden“ plädiert er für Prävention und gibt Anregungen dafür, was die psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen stärken und wie schneller auf Verhaltensauffälligkeiten reagiert werden kann.

Im Rahmen verschiedener Themen-Tische erhalten die Teilnehmer zudem die Möglichkeit zum Austausch über Fragen, Erfahrungen und Anliegen rund um das Schulprojekt. Es besteht die Möglichkeit eines Rundgangs durch das Klinikum.

Zur Regionalgruppe Saale-Holzland-Kreis gehören 15 aktive und speziell geschulte Moderatoren, die sich im Rahmen des vom Fachklinikum Stadtroda geförderten Projekts „Verrückt? – Na und!“ engagieren.

Ziel der Projekttage ist es, einfache und wirksame Wege zur Stärkung der seelischen Gesundheit aufzuzeigen, um Krisen besser meistern und den Schulerfolg langfristig zu fördern. Die Lehrer werden dabei aktiv mit einbezogen.

Auch fünf „Experten in eigener Sache“ gehören zur Regionalgruppe Saale-Holzland-Kreis dazu. Das sind Menschen, die selbst seelisch erkrankt sind und an den Projekttagen darüber berichten. Die Tatsache, dass diese Menschen in der Lage sind, trotz schwieriger Lebensumstände zu bestehen, soll Mut machen und Stigmatisierungen abbauen. Eine psychische Erkrankung – dafür stehen die Experten – muss nicht das Aus bedeuten.

Für ihr Engagement hatte Walther-Kochs Regionalgruppe den vom Gesundheitskonzern bundesweit ausgeschriebenen Asklepios-Award gewonnen und sich dabei gegen 44 Mitbewerber durchgesetzt. (red)