Bad Klosterlausnitz. Beim Lausnitzer Musiksommer im Kurpark Bad Klosterlausnitz stand am Sonnabend die Feuerwehr im Blickpunkt

„Wenn Hunde eine Leiter, in dem Fall eine Drehleiter der Feuerwehr, hinauf und auch wieder hinunter balancieren, ist das schon etwas Besonderes. Denn jeder normale Hund würde so etwas nicht tun. Das erfordert mehrjähriges intensives Training“, erklärte Einsatzleiter der Rettungshundestaffel, Andreas Kirsten, von der Freiwilligen Feuerwehr Arnstadt. Gerade hatte der siebenjährige Mischling „Hannibal“ vorgeführt, was der Vierbeiner drauf hat. Und noch bevor er sein Können vor den zahlreichen Besuchern unter Beweis stellte, bellte er den Reporter kurz aber energisch an. Als ob er sagen wollte: Pass genau auf, was ich jetzt mache!

Andreas Kirsten war am Sonnabend gemeinsam mit den Kameraden Maik Sulze, Cathleen Scheider und Eszter Kerksiek, die gleichfalls zur Hundestaffel gehören, beim elften Musiksommer zu Gast in Bad Klosterlausnitz, um den Besuchern die Einsatzmöglichkeiten der Vierbeiner zu zeigen.

So wurde unter anderem der Einsatz von Gebrauchshunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden, vorgeführt. Dabei werde der hervorragende Geruchssinn der Hunde genutzt. „Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden“, informierte Andreas Kirsten. Während Polizei-Fährtenhunde strikt die Strecke absuchen, um auch verlorene Gegenstände aufzufinden, suchen unsere Hunde den Gesuchten über die Duftmoleküle in der Luft. „Menschen verlieren bis zu 5000 Hautschuppen und unter normalen Witterungsbedingungen können unsere Hunde bis zu sechs Tage die Spur noch aufnehmen“, so Kirsten.

86-mal im letzten Jahr zum Einsatz gerufen

Die ehrenamtlich tätigen Kameraden der Arnstädter Rettungshundestaffel sind im letzten Jahr zu 86 Einsätzen in ganz Thüringen gerufen worden. Im Schnitt dauere ein Einsatz so um die acht Stunden. „In diesem Jahr seien es bisher 38 Einsätze, bei denen es um die Suche vermisster Personen gegangen sei.

In Thüringen sei man mit Rettungshundestaffeln sehr gut aufgestellt und nehme im Bundesvergleich einen vorderen Platz ein. Besonders lobte er die Zusammenarbeit mit der Polizei, die sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt habe. Weil die Einsätze koordiniert abgestimmt erfolgen, sei die Erfolgsrate sehr hoch, ergänzt er.

Am Sonnabend stellte sich aber auch die Bad Klosterlausnitzer Wehr vor. Unter anderem konnte Feuerwehrtechnik in Augenschein genommen werden, und bei Vorführungen wurde auf Gefahren im Haushalt aufmerksam gemacht. Eindrucksvoll und Warnung zugleich war die Demonstration, heißes Fett mit Wasser löschen zu wollen. Eine riesige Stichflamme würde zu schweren Brandverletzungen und sicher wohl auch zum Wohnungsbrand führen, schilderte Ortsbrandmeister Stephan Sachse die von Christian Hohmann durchgeführte Aktion. Ratsam, weil nicht so gefährlich sei es, die Flamme zu ersticken, riet er. Ähnlich gefährlich sei es, wenn Spraydosen einer großen Hitze ausgesetzt seien. Auch dies wurde dem Publikum vorgeführt: Die ohrenbetäubende Explosion wird dem Publikum wohl in Erinnerung bleiben.

Wichtig war es für die Feuerwehrleute auf Rauchmelder hinzuweisen. Anhand eines puppenstubenähnlichen Hauses führten sie vor, wie rasch Rauchmelder warnen, bevor man lebensgefährdenden Gasen ausgesetzt sei. „Jeder sollte in seiner Wohnung über Rauchmelder verfügen. Geachtet werden sollte bei der Anschaffung, ob die Geräte ein VDS- beziehungsweise CE-Prüfzeichen haben“, so Eiko Fietzke.

Ganz stolz waren die jüngsten Feuerbekämpfer aus dem Kurort bei einer Löschübung. Tristan und Paul, sie sind erst wenige Wochen dabei, konnten endlich ihr erstes richtiges Feuer löschen. Das war ganz toll, meinten die beiden Jungs. Aber auch die anderen Jugendfeuermitglieder zeigten, was sie schon können.

Zu sehen gab es am Sonnabend zum Aktionstag im Kurpark jede Menge. Wer wollte, konnte beim Stand der Polizei sein Fahrrad codieren lassen. Mehr als 20 Leute machten davon Gebrauch und sorgten für einen Dauereinsatz von Lutz Friese und Wenke Perner. Gleich nebenan informierten die Polizisten Steffen Pönisch und Nadine Stenzel zu Fragen der Sicherheit im Straßenverkehr und rund um das eigene Heim.