Saale-Holzland. Gute wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch bei den Firmenpleiten wider.

Der Pleitegeier kreist immer seltener in Deutschland: Im achten Jahr in Folge ging deutschlandweit die Zahl der Firmeninsolvenzen zurück.

Diese Tendenz gilt auch für den Saale-Holzland-Kreis. Hier notierten die Gerichte bis zum 31. Dezember 2018 insgesamt 12 Insolvenzanträge. Ein Jahr zuvor waren es noch 15 gewesen.

Die schlechte Nachricht für die Gläubiger der Unternehmen, die bis zum Jahreswechsel 2018/2019 ihre Zahlungsunfähigkeit feststellen ließen: Insgesamt hatten sie festgestellte Forderungen von 4,737 Millionen Euro gegen die Insolventen. Geld, das wohl größtenteils verloren ist. Denn bevor Geld verteilt werden kann, muss welches da sein und wär’s reichlich da, gäb’s keinen Grund für eine Insolvenz. Auf Landesebene ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen zuletzt um 6 gestiegen. In Thüringen meldeten 329 Unternehmen und Unternehmer Insolvenz an. Bei 78 davon klappten die Insolvenzrichter den Aktendeckel aber rasch wieder zu: Diese Verfahren wurden mangels Masse abgewiesen. Im Saale-Holzland-Kreis betraf das 4 Unternehmen.

„Mangels Masse’’ heißt es im Amtsdeutsch, wenn nicht genug Geld da ist, um die voraussichtlichen Kosten des Verfahrens zu bezahlen, denn die Insolvenzrichter und Insolvenzverwalter arbeiten nicht zum Nulltarif. Bei 8 Unternehmen im Saale-Holzland-Kreis wurde das Verfahren schließlich eingeleitet, es kam also zur „geordneten Insolvenz’’.

Die Existenzen von Unternehmen, Unternehmern und Selbstständigen sowie die Verluste für die Gläubiger sind aber nur eine Seite der Medaille. Die andere sind die Arbeitsplätze und Existenzen von Beschäftigten.

Im Saale-Holzland-Kreis waren bis Ende 2018 insgesamt 40 Arbeitsplätze von Insolvenzverfahren betroffen, 27 mehr als im Jahr davor. Landesweit betraf es 3.298 Beschäftigte (Vorjahr: 2.284). Die Lohnforderungen, die vor Verfahrenseröffnung bestanden, sind dabei auch in den Insolvenzforderungen enthalten.