Eisenberg. Zweiter Seniorentag in Eisenberg: Künftig soll es monatlich eine Gesprächsrunde für die Belange der Senioren geben

„Viele schöne und neue Erfahrungen“, das wünschte die Vorsitzende vom Eisenberger Seniorenbeirat, Christa Lindner, den Besuchern zur Eröffnung des zweiten Seniorentages in der Stadthalle. Am Vormittag waren vor allem die Aussteller im Foyer gefragt, die rund um das Thema „Länger zu Hause leben und gesund alt werden“ informierten.

„Das Motto, das sie sich für ihren Seniorentag gewählt haben, ist ein Motto für die ganze Region“, sagte der Landtagsabgeordnete Mario Voigt (CDU). Man müsse gemeinsam über­legen, welche Strukturen nötig sind, um dieses Ziel erreichen zu können. Dazu zählen für ihn, den Landkreis als Gesundheitsregion zu entwickeln und eine Pflegeinitiative zu starten.

Hannelore Hauschild, Vorsitzende im Landesseniorenrat, sieht Eisenberg in Bezug auf die Seniorenarbeit gut aufgestellt. Ziel ihrer Arbeit sei es, die Bedingungen für die ältere Bevölkerung zu verbessern: „Wir sind diejenigen, die darauf aufmerksam machen, aber wir brauchen Partner in der Umsetzung“.

Gesprächsrunde soll weiter etabliert werden

Um den Senioren der Stadt noch mehr Mitwirkung zu ermöglichen, will der Beirat eine Gesprächsrunde etablieren. „Möglichst einmal im Monat zu einem festen Thema“, so der stellvertretende Vorsitzende im Seniorenbeirat, Frank-Dieter Lindner.

Quasi als Auftakt waren die Besucher gestern zum Diskutieren am Seniorenstammtisch eingeladen – mit überschaubarer Resonanz. „Wir möchten über die Dinge, die uns als Ältere im alltäglichen Leben bewegen, mit Abgeordneten, sachkundigen Bürgern, Mitarbeitern der Verwaltung sowie allen weiteren Interessierten diskutieren“, so Frank-Dieter Lindner. Mit dem Ziel, Lösungsansätze zu entwickeln und mehr Vertrauen zwischen Bürgern und Verwaltung zu schaffen.

„Die fehlenden öffentlichen Toiletten sind ein großes Problem in der Stadt“, sagte Wolfgang Hüttner. Am Busplatz fehlen sie vollständig und auf dem Markt müsse man immer Kleingeld dabei haben. Seiner Meinung nach behandle die Stadt zudem das Thema Umgehungsstraße stiefmütterlich, obwohl zahlreiche Anwohner am Rossplatz, in der Friedrich-Ebert-Straße oder der Jenaer Straße unter dem Verkehrslärm und dem damit verbundenem Dreck leiden.

„Wir sind zufrieden mit der Resonanz“

„Die Stadt lehnt die Umgehungsstraße nicht ab, sie ist nur mit der vorgeschlagenen Variante nicht zufrieden“, erklärte Stadtmanager Max Nottrodt. Er verwies darauf, dass zur Verkehrs- und Lärmthematik in der Stadt im November eine umfangreiche Bürgerbeteiligung geplant sei: „Wir sind auf dieses Alltagswissen der Bürger angewiesen, das haben Stadtplaner am grünen Tisch einfach nicht.“

Margarete Sacher war aus Tautenhain zum Seniorentag nach Eisenberg gekommen. Sie sei häufig in der Stadt und kenne daher auch Ecken, die für die ältere Bevölkerung mitunter schwierig zu bewältigen sind. „Auf den Treppen am Busplatz liegt so eine Art Schotter, darauf rutscht man ganz leicht aus“, erzählte sie. Auch die Hinterlassenschaften mancher Vierbeiner auf dem Steinweg seien ein Ärgernis. „Einkaufsmöglichkeiten gibt es ja hier genug, bald zu viel.“ Ihre Bekannte aus Hainspitz bedauert indes immer noch, dass sich die Drogeriekette Rossmann aus dem Steinweg zurückgezogen hat: „Rossmann ist für mich nun verloren.“ Denn die neue Filiale in der Saasaer Straße sei für sie nur sehr schwer zu erreichen.

Am Nachmittag füllten sich die Tische in der Stadthalle dann reichlich mit Besuchern. „Wir sind zufrieden mit der Resonanz“, sagte Frank-Dieter Lindner. Die Seniorentanzgruppe aus dem Diakoniezentrum Bethesda, der Eisenberger Faschingsclub sowie Chor und Tanzgruppe aus der Martin-Luther-Grundschule sorgten für Unterhaltung zu Kaffee und Kuchen. Bürgermeister Michael Kieslich (CDU) dankte dem Beirat und insbesondere Christa und Frank-Dieter Lindner für ihr Engagement in Vorbereitung des zweiten Seniorentags.