Gera. Am heutigen Montag hat in Gera ein CBD-Geschäft eröffnet. Zudem wird es jeden Mittwoch Vorträge zu Anwendungsmöglichkeiten und die Wirkungsweise von Cannabiodioles-Produkten geben.

Grigoris Mutter erschreckte sich, als ihr Sohn nachdenkt, ein CBD-Geschäft zu eröffnen. „Bis du verrückt“, fragt sie? Als Arzthelferin weiß sie, was Cannabis mit einem gesunden Menschen anrichten kann. Das Wort Kiffen fällt. Lange habe sie überlegt, ob sie dem Ansinnen von Grigori zustimmt. Ein Gespräch mit dem anderen Sohn folgt und schließlich die Zustimmung. Zuvor erklärt Grigori der Mama, dass es sich um Cannabidiol (CBD)-Produkte handelt, die er von einem Großhändler bezieht. „Der freie Verkauf dieser ist zugelassen“, erzählt er. Am Montag eröffnet Grigori Budagjan das erste Geschäft in Thüringen, den Greenleafs Partner Store. Es wird rund um die Uhr überwacht und ist durch weitere Maßnahmen gesichert.

„Die berauschende Wirkung, die wir meinen, wenn wir von Hanf sprechen ist das THC, einer von vielen Pflanzenwirkstoffen. Er wirkt psychoaktiv und macht abhängig“, klärt der Inhaber auf. „CBD nicht“. Viele Interessierte sind zum Informationsnachmittag am Sonnabend gekommen. Sascha Fröde aus Gera ist Epileptiker und mit seinen 40 Jahren arbeitsunfähig. „Der Arzt hätte mir CBD verschrieben, aber die Krankenkasse zahlt das nicht, zu teuer. Bisher habe ich alles im Internet gekauft.“ Studien belegen, dass CBD unter anderem Anwendung bei Schlafstörungen, Neurosen, Neurodermitis oder Epilepsie findet. Es sei eine Alternative zu Medikamenten, ergänzt Ute Donath. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit der medizinischen Anwendung von Cannabidolen und wird künftig jeden Mittwoch hier Vorträge halten. Grigori Budagjan weiß um die Problematik von Cannabis. „Ich würde nichts verkaufen, was den Körper schädigt und schon gar nicht illegale Drogen.“ Er möchte versuchen, dagegen vorzugehen. Deshalb habe er sein Geschäft in einem Brennpunkt aufgemacht und will mit Ute Donath aufklären. Wenn er sieht, wie schon Kinder von Dealern angesprochen werden, erschüttert ihn das. Der resolute junge Mann betont, dass er keinen Laden für Kiffer hat.

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