Kühdorf. Die Kirche in Kühdorf platzt für ein Konzert aus allen Nähten. Für manche Besucher gibt es leider nur noch Stehplätze.
„Ich bin überwältigt“, sagt der Kühdorfer Matthias von Hintzenstern kurz nachdem es in seinem kleinen Heimatort wieder etwas ruhiger geworden ist. Denn für einen Abend wuchs das 62-Seelen-Dorf, das zu den kleinsten im Landkreis Greiz gehört, um das Dreifache. Zu verdanken hatte man das einem international gefeierten Klassik-Star.
Für einen Abend hat das 62-Seelen-Dorf dreimal mehr „Einwohner“
182 Besucher – das sind dreimal mehr, als Kühdorf Einwohner hat – drängten sich zum Eröffnungskonzert der Thüringer Bachwochen mit dem Perkussionisten Philipp Lamprecht in die kleine, historische Kirche im Dorf. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele in der Kirche Platz finden würden.“ Zehn hätten sogar stehen müssen.
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Sie erlebten nach Hintzenstern ein großartiges Konzert, bei dem für den Kühdorfer Musiker sogar ein Wunsch in Erfüllung ging. „Ich habe Mut gezeigt und Philipp Lamprecht gefragt, ob wir ein Stück gemeinsam – ohne Probe und Absprachen – live im Konzert improvisieren“, schildert er. Dieser habe ja gesagt und alles habe auf Anhieb geklappt. „Wir haben uns sofort musikalisch verstanden, als ob wir schon ewig zusammen spielen würden“, freut er sich.
Dutzende Orte hatten sich mit Kühdorf um dieses Konzert beworben, das aufgrund des 20. Jubiläums der Bachwochen verschenkt wurde, weil man dort noch nicht zu Gast war. Möglich wurde es im kleinen Ort nur, weil sich eine breite Schar von Helfern fand, die den Aufwand rund um Organisation, Werbung, Auf- und Abbau und den Ablauf stemmten. Dafür ist von Hintzenstern sehr dankbar.