Jena. Das Fitnesszentrum JU 2 will dauerhaft dem neuen Stationären Hospiz in Jena helfen.

Das passt zur Daueraufgabe, die dem Stationären Hospiz in Lobeda beim Start vor einem Jahr auferlegt worden war: 95 Prozent der Kosten für die Betreuung der Sterbenskranken werden durch die Kassen erstattet; die verbleibenden 5 Prozent und somit 80.000 bis 100.000 Euro jährlich muss die von der Hospiz- und Palliativ-Stiftung getragene Einrichtung selbst über Spenden einwerben. Insofern erlebte Geschäftsführerin Christiane Klimsch am Dienstag Wegweisendes. Jens Spitzbart und seine Frau Uta Köhler-Spitzbart sind die Inhaber der Fitness-Unternehmung JU 2 in der Löbstedter Straße, und gemeinsam mit ihrem Team lösten sie das Rätsel: Wie viel Geld spielte denn nun die Spenden-Initiative für das Stationäre Hospiz ein?

Wettkampf jetzt jedes Jahr

Zu diesem Zwecke hatte das Paar einerseits am vierten Advent des alten Jahres in der neu eröffneten JU-2-Erweiterung „Athletik Gym“ einen Kraft-Vierkampf veranstaltet, dessen Einnahmen dem Hospiz gewidmet wurden. Zudem standen sowohl am Zeulenrodaer Gründungsstandort der Unternehmung wie auch im Jenaer Fitness-Tempel Spenden-Boxen bereit. Der feierliche Kassensturz am Dienstag ergab Gesamteinnahmen von 1093,60 Euro.

Die Inhaber kündigten an, dass fortan jährlich ein Kraft-Vierkampf samt Spendensammlung für das Stationäre Hospiz organisiert wird. „Da freuen wir uns natürlich, wenn das verstetigt wird“, sagte Christiane Klimsch. Zur Unterstützung gehöre bereits, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Interesse zum Sonderpreis bei „JU 2“ trainieren dürfen. Die 1093,60 Euro sollen eingesetzt werden für die Gestaltung der Hospiz-Außenanlage: Büsche, Tische, Stühle.

Je nach eigenen Ideal kann das Inhaber-Ehepaar den Kunden gut als Vorbild dienen. Im Paar-Posing waren Uta Köhler-Spitzbart und Jens Spitzbart 1999 Deutsche Meister und bei der WM sogar schon einmal auf dem 6. Platz gelandet. Die Herrin des Hauses war zudem im Frauen-Einzel fünfmal Deutsche Meisterin und kann auf einen 5. Platz bei einer WM verweisen. „Jeder muss für sich selbst den richtigen Weg finden“, sagte Jens Spitzbart. „Das Mittelmaß ist vermutlich am gesündesten.“

Nicht nur für Kerngesunde

Den „Athletic Gym“-Bereich hätten seine Frau und er im Übrigen eingerichtet, um sich den auch in Jena vermehrten Discounter-Angeboten anzupassen, ohne bei moderateren Preisen bei der Qualität Einbußen zuzulassen, erläuterte Spitzbart. Mit einem Verbindungsbau bleibe der bereits 2005 übernommene „Prime Gym“-Bereich integriert.

Und wie passt ein Fitness-Zentrum als Sinnbild der Gesundheit zum Stationären Hospiz? Einerseits sei es eine falsche Vorstellung, dass nur Gesunde zu den Mitgliedern zählen, sagte Jens Spitzbart. Und seine Frau sieht das so: „Ich möchte, dass ich gesund durchs Leben gehe und am Ende in der Familie bin oder – wenn ich keine mehr habe – in einer solchen Einrichtung wie dem Stationären Hospiz.“