Neustadt/Kospoda. Waldspatzengruppe der Neustädter Kindertagesstätte Gänseblümchen verschönert bei einem Projekt zwei Bauwagen

Ein echter Farbtupfer und vor allem Hingucker entsteht gerade am Wald- und Ortsrand von Kospoda, wo der Waldkindergarten der DRK-Kindertagesstätte Gänseblümchen aus Neustadt beheimatet ist. Seit April 2017 hat die Einrichtung eine Waldspatzengruppe, die jeden Tag spannende Stunden an der frischen Luft verbringt. „Uns ist ganz wichtig, dass die Kinder die Natur selbst entdecken. Dass sie sich aus­suchen, was sie lernen wollen. Wir versuchen, das aufzugreifen und zu vertiefen“, erklärt Erzieherin Petra Brünner-Broders, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Nicolle Herzog die Waldspatzengruppe betreut.

Seit einigen Tagen sind die Kleinen allerdings nicht mit Naturmaterialien zugange, sondern mit Pinsel, Farbrolle und Spraydose am Werk. Denn sie gestalten zwei Bauwagen um, die vom Förderverein sowie einer Neustädter Firma gesponsert wurden. Während der eine als Schlafstätte dient, sind im zweiten Container alle Uten­silien untergebracht, welche im Kindergartenalltag benötigt werden, unter anderem Wechsel- und Regenkleidung, Werkzeuge, Stifte, Papier und vieles mehr. „Die Container sahen aber eben aus wie Container, weshalb wir gemeinsam überlegt haben, wie wir sie verschönern können. Die Kinder haben dann gesagt, sie würden die Bauwagen gerne anmalen“, erinnert sich Petra Brünner-Broders, wie die Idee zur Umgestaltung entstand. Mit einem Projekt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programmes Demokratie leben mit 1500 Euro gefördert wird, wird dieses Vorhaben nun umgesetzt. Mit Michael Drosdek vom Jenaer Künstler-Duo Farbgefühl holte man sich außerdem professionelle Unterstützung für die Umgestaltung an die Seite.

Seit Projektbeginn in der vergangenen Woche weicht das triste Äußere der Baucontainer nach und nach und eine Waldspatzenburg entsteht. Wie der Name schon verrät, haben die Kinder sich überlegt, die Container mit einer Burg zu verschönern, aber auch Tiere und Fabelwesen wie Einhorn, Fuchs, Drache, Gespenst und ein Monster finden einen Platz.

Am ersten Tag des insgesamt einwöchigen Projektes wurden zunächst Skizzen angefertigt, die Michael Drosdek dann in ein stimmiges Konzept – zur besagten Waldspatzenburg – entwickelt hat. Dann ging die Arbeit an den Containern los, die zunächst vom Schmutz befreit wurden, anschließend wurden Grundierung und Farbe aufgebracht. „Der Künstler macht das ganz toll, er erklärt den Kindern alles super und ist sehr geduldig“, findet die Erzieherin. „Die Kinder machen alles selber, ich helfe nur“, betont Michael Drosdek, der gerne mit den Kleinen arbeitet. „Kinder in dem Alter sind frei und unvoreingenommen, das ist schön“, berichtet er.

Den 19 Steppkes im Alter von drei bis sechs Jahren der Gruppe macht es sichtlich Spaß, sie sind eifrig bei der Sache. „Wichtig ist uns, dass die Kinder selbst bestimmen, wie es aussieht und dass sie alles selbst gestalten“, sagt Petra Brünner-Broders. So werde am Ende auch nicht das perfekte Disney-Einhorn an dem Bauwagen landen, sondern die Zeichnung der Kinder. Diese individuelle Gestaltung birgt nicht nur einen ganz besondern Charme, sondern macht den Waldkindergarten gleich auch noch ein ganzes Stück bunter.