Nimritz. Diana Zillig zum Protokoll des Besuchs des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport: „Was ich gesagt habe, steht da nicht drin“

Was die Nimritzer Kita seit dem Frühjahr durchmache, sei eine harte Prüfung, gibt Diana Zillig, die Leiterin der kommunalen Einrichtung, zu verstehen. Den Betrieb habe man aber bis auf drei Schließtage unmittelbar nach den Tätigkeitsuntersagungen für zwei Kolleginnen, die der Kindeswohlgefährdung beschuldigt werden und sich dagegen aktuell am Verwaltungsgericht Gera wehren, dank verschiedentlicher Unterstützung aufrechterhalten können.

Insgesamt fünf Erzieherinnen in Voll- und Teilzeit teilen sich derzeit in werktäglich 10,5 Betriebsstunden ein. 27 Kinder werden im Zwergenland betreut und in den nächsten Monaten werden in der 33 Plätze umfassenden Einrichtung einige neue Schützlinge erwartet. Lediglich drei Abmeldungen habe es „aufgrund des Geschehens“ gegeben, die langfristig angemeldeten neuen Kinder seien „trotzdem gekommen“, so Zillig. Wenn sie auf „das Geschehen“ angesprochen werde, gehe sie offensiv damit um. Man habe sich nichts vorzuwerfen im Kindergarten, „die meisten Leute“ würden auch nicht glauben, was in den Raum gestellt worden sei.

Ein Protokoll des Besuchs sei nie mit ihr abgestimmt worden

Am späten Dienstagnachmittag habe sie auch vor dem Verwaltungsgericht erklärt, wie sie die Dinge sieht, nämlich: „Die ganze Art und Weise des Umgangs mit uns war nicht in Ordnung.“ Vom Schleizer Landratsamt sei man allein gelassen worden und das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport habe sich erst am 8. August, eine Woche vor dem ersten Hauptverhandlungstermin in Gera, in Nimritz blicken lassen. Ein Protokoll des Besuchs sei nie mit ihr abgestimmt worden „und was ich gesagt habe, steht da nicht drin“, so Zillig, die das Papier erst über Dritte zur Kenntnis nehmen konnte.

Die OTZ empfängt sie gemeinsam mit einem Elternvertreter, Mathias Schein. „Die Behörden haben nicht damit gerechnet, dass es eine so enge Bindung zwischen den Erzieherinnen und den Eltern gibt, und das auch nicht verstanden“, sagt er.

Nun sind die Zustände im Kindergarten von der ehemaligen Erzieherin H. vor Gericht recht dunkel beschrieben worden. Zillig kann sich das nicht erklären. Mit ihr habe H. nie darüber geredet, entsprechende Vorfälle habe sie nicht wahrgenommen. H. habe versucht, eine „offene Arbeit“ im Kindergarten durchzusetzen, aber nicht wahrhaben wollen, dass sachliche und personelle Umstände dagegen sprechen würden. „Wir haben hier klare Strukturen wie feste Essenszeiten, das wird von Oben nicht gern gesehen“, blickt Zillig zurück. „Aber wir Eltern wollen das so“, ergänzt Schein. Die nur wenige Wochen in Nimritz tätige H. und die andere jüngere Erzieherin, die die Kindeswohlgefährdung am 22. März gemeldet hatten, seien im Übrigen gegangen, ohne ein Zeugnis anzufordern.

Das Zwergenland ist ein wirklich schöner, modern eingerichteter Kindergarten. 2009 gebaut, sei er schon ein Jahr später wegen der großen Nachfrage erweitert worden. Die nächste Ausbaustufe sei schon beschlossene Sache gewesen, liege nun aber auf Eis, so Zillig. Seit 19 Jahren sei sie Kindergärtnerin in Nimritz, seit 2013 die Chefin. Auf so „aufregende Zeiten“ wie die vergangenen Monate hätte sie gut verzichten können.

Fall Nimritz: „Es ist erschreckend, wie fehlerhaft die ganze Geschichte bisher aufgearbeitet wurde“

Kinderfest

Zu einem Kinderfest laden am morgigen Feiertag der Feuerwehrverein und die Freiwillige Feuerwehr Nimritz ein.

Beginn auf dem Festplatz der Gemeinde Nimritz ist um 15 Uhr.

Eine Hüpfburg wird aufgestellt und auf dem Dorfteich wird man Tretboot fahren können. Kinderschminken, ein Tierquiz und eine Tombola runden das Ganze ebenso ab wie Feuerwehr zum Anfassen für Kinder.