Saalburg. Die neuen Maßnahmen zur Müllvermeidung haben laut SMS-Veranstalter gefruchtet.

Die meisten der Besucher des SMS-Festivals in Saalburg sind fort, die Campingsplätze sind verwaist und eigentlich sollte man meinen, dass nun ­Ruhe eingekehrt ist. Doch statt Techno- und Elektromusik dröhnen am Montagvormittag die Motoren der zahlreichen Müllwagen auf dem Areal. Das große Aufräumen nach der ­Party hat begonnen.

Der Tag nach dem SMS-Festival in Saalburg: Auf dem Gelände muss noch einiges getan werden, um den Müll der Besucher zu beseitigen.
Der Tag nach dem SMS-Festival in Saalburg: Auf dem Gelände muss noch einiges getan werden, um den Müll der Besucher zu beseitigen. © Sophie Filipiak

Denn obwohl in diesem Jahr zum ersten Mal ein Technomüllfahrzeug bereits während des Festivals Abfallsäcke eingesammelt hat, haben die Festivalbesucher einiges an Müll hinterlassen. Neben platt gedrückten Bierdosen, leeren Wasserflaschen und Camping­utensilien auch einige Kuriositäten. So steht einsam und verlassen ein alter Rasenmäher mitten auf der Wiese. Zu welchem Zweck er mitgebracht wurde, bleibt wohl sein Geheimnis.

Zusammengefallene Pavillons finden sich neben ganzen Wohnzimmereinrichtungen, inklusive Couchtisch, Sofa, Sessel und anderer Sitzmöbel – das meiste bereits zu großen Haufen aufgetürmt. Wie in jedem Jahr haben wohl einige Besucher wieder die Chance genutzt, um ihren Sperrmüll loszuwerden.

„Wir können bei der Anreise nicht jeden Autoanhänger kon­trollieren“, erklärt Festival-Pressesprecher Uwe Oertel auf Anfrage. Um den Sperrmüll aber einzuschränken, wurden in diesem Jahr von Gästen, die mit Anhängern angereist waren, eine höhere Parkgebühr verlangt. „Eine wirklich gute Lösung haben wir aber noch nicht gefunden“, so Uwe Oertel.

Besonders häufig sieht man zurückgelassene Zelte. „Viele machen sich eben nicht die Mühe, solche Billigzelten abzubauen und mitzunehmen“, meint Paul Neumann aus Erfurt. Er und sein Kumpel gehören zu den letzten der Besucher, die es nicht so eilig haben mit ihrem Aufbruch. „Wir wollen lieber in Ruhe zusammenpacken“, erklärt der 25-Jährige. Ihre Zelte haben sie aber schon verstaut. „Die sind nur ausgeliehen, die müssen wir ja wieder zurückbringen.“ Die Idee mit den Technomüllwagen während des Festivals fand der Erfurter gut: „So haben sich bei uns die Müllsäcke nicht neben dem Zelt gestapelt.“ Neben ihm und einigen anderen Nachzüglern befinden sich auf dem Gelände bei Saalburg am Montagmittag nur die Arbeiter, die das Equipment abbauen, die Reinigungsfirma und vereinzelt einige Menschen, die in den Müllsäcken nach Pfandflaschen und anderem Brauchbaren suchen. „Das ist leider ein Problem, weil viele die Müllsäcke aufschlitzen und den Abfall verteilen“, erklärt Uwe Oertel. Insgesamt aber ist er zufrieden mit den neuen Maßnahmen zur Müllvermeidung: „Es ist definitiv weniger Abfall entstanden als in den Vorjahren.“

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