Rockendorf. In der Milchviehanlage der Agrarprodukte Ludwigshof ist es zu einer seltenen Kuh-Drillingsgeburt gekommen. OTZ-Leser können Namensvorschläge machen.

Es ist wirklich selten, dass eine Kuh gleich drei Kälbchen auf einen Schlag zur Welt bringt. Mehrlingsgeburten sind wie bei vielen Tierarten auch bei den gefleckten Vierbeinern rar. Während Zwillinge ab und an vorkommen, sind Drillinge die Ausnahme.

Darüber sind sich Ingolf Kühnel, Leiter der Milchviehanlage Rockendorf der Agrarprodukte Ludwigshof eG, und Bianka Schindler, Tierwirtin, einig. Sie müssen es wissen, werden schließlich in der Anlage rund 1100 Kälber pro Jahr geboren. Die drei Neuankömmlinge – genauer gesagt zwei weibliche Tiere und ein Bulle – waren jedoch auch für die Profis völlig überraschend.

Eine Wahrscheinlichkeit von 1:5000

In den vergangenen acht Jahren, in denen Ingolf Kühnel in der Milchviehanlage tätig ist, sei eine Drillingsgeburt höchstens drei Mal eingetreten. „Da sind Kälber dann aber tot zur Welt gekommen oder kurz nach der Geburt gestorben. Dass es alle Drei geschafft haben, hatten wir, solange ich hier bin, noch nie“, erzählt er. Die Chance, dass ­dieser Fall eintrete, schätzt ­Ingolf Kühnel auf etwa 1: 5000.

Zu einem dieser glücklichen und sehr unwahrscheinlichen Fälle sollte es nun aber am Samstag, 7. September, in der Schicht von Bianka Schindler kommen. Gegen 13 Uhr kam das erste Kalb auf die Welt. „Als es da war, dachte ich, na das ist aber klein, da greifst du noch mal rein“, berichtet die Tierwirtin, welche das Muttertier beim Kalben unterstützte. Normalerweise bringen die Kühe in der Milchviehanlage ihren Nachwuchs selbstständig zur Welt. Bei Mehrlingsgeburten sei allerdings Geburtshilfe nötig. Das zweite Kälbchen hatte nicht die richtige Lage, die Beine waren etwas eingeknickt, weshalb Bianka Schindler eingreifen musste. Auch beim dritten Kalb war ihre Unterstützung noch einmal gefragt. Die zwei Mädchen hatten die Nase vorn, der Bulle komplettierte das Trio. ­Etwa um 13.45 Uhr waren die harte Gebärarbeit für die Mutterkuh und ihren Nachwuchs verrichtet.

Seltene Drillingsgeburt in der Milchviehanlage Rockendorf.
Seltene Drillingsgeburt in der Milchviehanlage Rockendorf. © Theresa Wahl

Die Kälber stammen aus drei befruchteten Eizellen, was auch am Äußeren deutlich wird, weisen doch alle drei eine unterschiedliche Musterung auf. Mittlerweile sind sie zehn Tage alt und allesamt wohlauf. Kritische Momente seien in den ersten ­Tagen Gott sei Dank ausgeblieben, sagen die Tierwirte. Etwas wackelig sind die Kleinen allerdings noch unterwegs. „Die weiblichen Tiere haben durch die Geburt ein wenig X-Beine. Das ist aber kein Problem“, meint Bianka Schindler. Zudem hätten die Drillinge im Vergleich zu anderen Kälbern etwas weniger Gewicht gehabt. „Ein normales Kalb wiegt zwischen 35 und 40 Kilogramm bei der Geburt. Die Drillinge wogen etwa ein Drittel weniger, also zwischen 25 und 30 Kilogramm“, erklärt Ingolf Kühnel. Mehrlingsgeburten würden deshalb in der Gruppe mit gleichaltrigen Tieren auffallen. Problematisch sei das jedoch nicht, denn innerhalb des ersten Lebensjahres würden sie das Gewicht aufholen.

Die ersten zwei Wochen ihres Lebens verbringen die Kälbchen nun einzeln in einem Iglu an der frischen Luft. Derzeit werden sie vier Mal am Tag am Nuckel­eimer getränkt. „So werden sie zwischen 15 und 20 Kilogramm im Monat zulegen“, sagt Ingolf Künhnel. Nachdem sie 14 Tage alleine untergebracht waren, kommen sie schließlich mit den anderen Kälbern an den Tränkautomaten in den Stall.

OTZ-Wettbewerb: Vornamen gesucht!

Die Drillings-Kälbchen aus der Milchviehanlage Rockendorf der Agrarprodukte Ludwigshof eG haben noch keine Namen. Deshalb ist die Kreativität von Ihnen, liebe Leser, gefragt. Gemeinsam starten die Ostthüringer Zeitung und die Agrarprodukte Ludwigshof einen Wettbewerb, bei dem Namensvorschläge eingereicht werden können. Gesucht sind drei Vornamen, ein männlicher und zwei weibliche, die mit den Buchstaben O, T und Z beginnen. Ideen sind bis 23. September per E-Mail an poessneck@otz.de willkommen. Die OTZ-Lokalredaktion Pößneck und die Agrarprodukte Ludwigshof wählen unter allen Einsendungen einen Gewinner aus, der zur Namenstaufe der Kälbchen eingeladen wird.