Es ist vielleicht nicht so ungewöhnlich, dass man ein Hobby zu einem Nebenerwerb erhebt. Umso beachtenswerter ist es, wenn ein Mittzwanziger dies mit einem landwirtschaft­lichen Projekt macht.

In dem ­Alter habe ich eher an Party, Studienabschluss und nochmal Party gedacht. Aber 240 Hennen sowie ein paar Rinder, Schafe und Ziegen artgerecht zu halten, wie es der 24-jährige Tommy Brandner macht, kam mir nie in den Sinn. In Zeiten großer Agrargenossenschaften, die die regionale Landwirtschaft dominieren, erfüllt mich dieser Vorstoß mit großem Respekt.

Ich spitzte vor drei Wochen schon die Ohren, als meine Frau, die unweit des Hühnerstalls in Pößneck-Ost arbeitet, den noch unbewohnten mobilen Hühnerstall entdeckte. Mit Neugier und Vorfreude berichtete sie mir davon und fragte nach, ob ich nicht etwas wüsste. Und dann packte es auch mich! Es ist schon erstaunlich, wie ich finde, dass jemand auf die Idee kommt, mitten in einem Industriegebiet eine Schar Hühner halten zu wollen. Irgendwie verrückt, im positiven Sinne, und auch mutig – das muss man Tommy Brandner, dem Herrn der Hühner in Pößneck-Ost, schon bescheinigen.

Unaufgeregt und cool und mit einer Vision berichtet er von seinem Vorhaben. Am Ende musste ich unbedingt die Eier probieren, schnell waren sie gekauft. Meine Frau zauberte zum Samstagmittag Eier mit Senfsoße – lecker! Ich wünsche dem Landwirt, dass er erfolgreich ­regionale Produkte erzeugt!

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