Triptis. Zum zweiten Mal wurde am Freitag und Sonnabend das Open Road in Triptis veranstaltet, das Besucher aus ganz Deutschland lockte

Familie Seebacher hat Spaß am organisieren von Musikveranstaltungen. Bereits seit mehreren Jahren führen sie neben ihrer Gärtnerei die ACDC-Bar in der Leubsdorfer Straße 8 in Triptis, die längst mehr als ein Hobby ist, sich mittlerweile zu einem zweiten Standbein entwickelt hat. Um Triptis um eine weitere kulturelle Veranstaltung zu bereichern, wollten sie im vergangenen Jahr ein kleines Open-Air-Konzert veranstalten. Aus der ursprünglichen Idee wurde letztlich ein zweitägiges Festival. „Das kam sehr gut an, deshalb haben wir uns entschlossen, dieses Jahr wieder eins zu machen“, erklärte Scott Seebacher, der die Veranstaltung gemeinsam mit seinen Eltern Michael und Birgit sowie der Unterstützung von Sponsoren auf die Beine gestellt hat. Und so wurde am Freitag und Samstag zur zweiten Auflage des Open Road-Festivals auf dem Außengelände der ACDC-Bar in Triptis eingeladen.

Zu hören gab es unterschiedliche Genres

Waren im vergangenen Jahr insgesamt fünf Bands zu erleben, hatten an diesem Wochenende neun Gruppen unterschiedlicher Musikrichtungen ein Gastspiel. Zu hören gab es unter anderem Rock, Hard Rock, Country, Rockabilly und Hip-Hop. „Ich versuche immer möglichst für alle was dabei zu haben“, so Scott Seebacher. Die Auswahl der Bands traf er bereits seit Beginn des Jahres, suchte im Internet und buchte diese schließlich für einen Auftritt. Die Musiker kamen aus allen Teilen Deutschlands, unter anderem aus Mannheim und Berlin, aber auch aus der Region, darunter Roody Poo aus Schleiz. Die vierköpfige Gruppe gab am Samstag nicht nur ein Konzert, sondern stellte auf dem Festival gleichzeitig ihr drittes Album vor. „Wir hatten 2015 unseren ersten Auftritt hier in der ACDC-Bar und haben die Release-Shows unserer ersten beiden Alben hier gefeiert. Diese Tradition wollten wir fortführen“, erzählte Sebastian Förster, Drummer von Roody Poo. Die Band freue sich immer in Triptis zu spielen, auch die familiäre Atmosphäre des Open Road-Festivals wissen die Musiker zu schätzen. „Bei kleineren Sachen ist man näher am Publikum dran, die Bindung ist stärker. Das macht einfach Spaß“, meinte Sebastian Förster.

Mutige Festivalgäste ließen sich sogar das Logo der Veranstaltung tätowieren.
Mutige Festivalgäste ließen sich sogar das Logo der Veranstaltung tätowieren. © Scott Seebacher

Auch neben der Bühne vergrößerte sich das Festival, an das in diesem Jahr ein Harley- und Biker-Run angeknüpft war. Auf der Händlermeile, die der Harley Davidson Club East Side ausrichtete, wurde unter anderem Lederbekleidung und Schmuck angeboten, ebenso war ein Motorradhändler mit einem Stand vertreten. Den Besuchern, denen das Festival wirklich unter die Haut gehen sollte, verpasste ein Tätowierer das passende Motiv, etwa das Logo der Veranstaltung. Eine Motorradausfahrt wurde ebenfalls organisiert und führte am Freitag von Triptis nach Auma über Tegau, Schleiz und Neustadt zum Startort zurück. Für einen weiteren Programmpunkt sorgte das Ballett des Triptiser Carneval Vereins, das an beiden Abenden seinen Tanz „The Greatest Show“ präsentierte. Auch ansonsten fehlte es an nichts, was ein Festival zu bieten haben muss – von Essens- und Getränkeständen, über einen Campingplatz bis hin zu Badeteich, Duschen und Toiletten.

Über Zuspruch konnte sich Familie Seebacher – neben Scott, Michael und Birgit half auch die Oma beim Kassieren des Eintritts – nicht nur aus der Region freuen, beispielsweise aus Gera und Zeulenroda, sondern auch eine weitere Anreise nahmen die Musikliebhaber gerne auf sich, kamen etwa aus dem sächsischen Hohenstein-Ernstthal oder gar aus der bayerischen Landeshauptstadt München. Am Freitag nahmen rund 300 Leute an der Veranstaltung teil, am Samstag kamen noch einmal 200 Besucher vorbei. „Wir sind mit dem Ablauf sehr zufrieden, es hat alles hundertprozentig geklappt“, resümierte Scott Seebacher. Dank der guten Resonanz stehe deshalb auch schon jetzt fest, dass es im kommenden Jahr erneut ein Open Road-Festival geben wird. Eingeladen wird dann wieder am 17. und 18. Juli 2020.