Mittelpöllnitz-Porstendorf. Nachgehakt: Ein nasser Mai hat wohl den Storchennachwuchs in dem Ortsteil von Mittelpöllnitz das Leben gekostet

Der Weißstorch-Nachwuchs von Porstendorf hat in diesem Jahr die Nestlingszeit nicht überstanden. Entsprechende Aussagen der Anwohner im Ort bestätigt der Mitarbeiter des Fachdiensts Umwelt im Landratsamt, Frank Radon.

Als Ursache verweist Radon auf einen recht kühlen und nassen Mai. In dieser Zeit seien die Jungen noch recht ungeschützt und Niederschläge daher prinzipiell eine Gefahr. Und das obwohl sich die Elterntiere wohl alle Mühe geben, ihre Kleinen zu schützen. „Wenn es viel regnet, stellen sich die Vögel mit ausgebreiteten Flügeln über die Jungtiere, um sie vor dem Regen zu schützen“, erklärt Radon. „Doch irgendwann ist auch das vergebens und das Gefieder durchnässt.“ Dann tropfe der Regen hindurch und die Jungen würden klamm, kalt und schlussendlich sterben.

Alttiere fliegen im August gen Süden

Der tote Nachwuchs werde von den Störchen dann aus dem Nest entfernt. Auch im Ort war zu hören, die Jungtierkadaver seien dann unter dem ­Schornstein in der Anlage der ­Agrar- und Dienstleistungs­genossenschaft Geroda gefunden worden. Im Moment sei noch ein Storch vor Ort, verweist Radon auf die Aussage des Landwirts. Doch spätestens Anfang August dürfte sich dieser Vogel ebenfalls in Richtung Süden aufmachen, um dem jährlichen Vogelzug zu folgen und eventuell im nächsten Jahr wiederzukehren. Störche gelten als ausgesprochen standorttreu und kehren gern zu einem an­gestammten Nistplatz zurück.

Seit 2010 besteht in Porstendorf der Nistkorb auf dem Schornstein. Die Agrargenossenschaft, die Feuerwehr Triptis und das Landratsamt hatten damals in der Sache zusammen­gearbeitet. Ab 2011 war der Nistkorb besetzt. Die zwei Jungtiere der Saison 2019 seien erst das zweite Mal, dass dort eine Nachwuchsgeneration ausfalle. Laut Frank Radon hat es seit 2011 ­sieben erfolgreiche Bruten gegeben.

Seit 2014 sind im Saale-Orla-Kreis zwei Brutpaare jährlich anwesend – in Oettersdorf und in Porstendorf.