Pößneck. Restaurierung der ehemaligen Turmhaube von Siegel & Schütze/Rotasym in Pößneck beginnt im Februar.

Seit rund zehn Jahren ist in Pößneck eine Restaurierung und Aufwertung der ehemaligen Turmhaube von Siegel & Schütze/Rotasym im Gespräch, handelt es sich doch um ein Symbol der einstigen industriellen Größe der Stadt. Im Februar geht es nun endlich los. Das kündigte der Pößnecker Bauamtsleiter Frank Bachmann auf Nachfrage an.

Noch im alten Jahr sind in den zuständigen Gremien des Pößnecker Stadtrates die finanziellen Dinge geklärt worden. Mit knapp 130.000 Euro beziffert Frank Bachmann die voraussichtlichen Baukosten des Projektes. Die Fundamente stellt die M. Enke Hochbau GmbH aus Nimritz her und um den Stahlbau kümmert sich die Schlosserei Wagner aus Rudolstadt, heißt es im Ergebnis entsprechender Ausschreibungen. Die Zimmerei Augustin aus Schkölen erledigt alles rund ums Holz. Umgesetzt werden Entwürfe von Architekten und Ingenieuren der Spindler GmbH aus Kronach.

Die mussten wiederholt ran, weil es verwaltungsintern und kommunalpolitisch durchaus die eine oder andere Diskussion rund um die dauerhafte Gestaltung dieses Denkmals gab, wie Frank Bachmann bestätigte. Nach der Berichterstattung aus dem vergangenen Frühjahr, als in dieser Zeitung ein erster Entwurf der künftigen Anlage veröffentlicht wurde, hätten sich auch Bürger im Bauamt gemeldet. Was jetzt hergerichtet wird, sei eine Zusammenfassung der besten Ideen, die auch unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt vermittelbar seien.

Auf alle Fälle wird tiefer in die Stadtkasse gegriffen, als man es ursprünglich vorhatte. In den entscheidenden Gremien sei man sich aber einig gewesen, dass dieses Andenken an Siegel & Schütze beziehungsweise Rotasym eine angemessene Aufarbeitung wert sei, so Frank Bachmann. Zwei Drittel der Kosten würde die Stadt ohnehin durch Fördermittel ersetzt bekommen.

Die wohl noch original erhaltene Gebäudeteilabdeckung von 1912 bleibt dort, wo sie seit der Abnahme von ihrem Turm am 14. Mai 2008 steht, also am Rotasym-Kreisverkehr, in der Ecke Orlamünder Straße/Saalfelder Straße. Die netto dreieinhalb Tonnen schwere und etwa acht Meter hohe Haube wird auf eine knapp vier Meter hohe Stahlträgerkonstruktion gestellt. Diese wiederum wird mit zehn Informationstafeln eingefasst, die Auskunft über das Industriegebiet geben sollen, das sich einst über etliche Hektar an der vorderen Saalfelder Straße beziehungsweise mitten in der Stadt erstreckte.

Sitzgelegenheiten sollen zum Verweilen einladen, die nächtliche Beleuchtung des neuen Denkmals werde noch geprüft. Hinzu kommen sechs Masten, an welchen feiertags und bei anderen Gelegenheiten Fahnen flattern sollen. Das Werk soll allerspätestens Anfang September zum Pößnecker Stadtfest vollendet sein, informierte auf Anfrage Thomas Wunsch, der das Projekt seitens des Bauamtes betreut.

Die wohl als künstlerisches Element gedachte verklinkerte Mulde, in welche die Konstruktion ursprünglich gesetzt werden sollte, ist vom Tisch. Zu groß waren die Befürchtungen, dass die Vertiefung nur ein Dreckfang und ein neues Graffitizielobjekt sein werde. Kommunalpolitisch wurde Wert darauf gelegt, dass der dauerhafte Pflegeaufwand für diese Erinnerungsstätte gering sein soll.