Pößneck. Zwei weitere Menschen im Saale-Orla-Kreis haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Das gab das Landratsamt bekannt.

Im Saale-Orla-Kreis gibt es zwei weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen. Das teilte das Landratsamt des Saale-Orla-Kreises am Montagabend kurz vor Redaktionsschluss mit.

Entgegen der noch am Montagnachmittag geltenden Annahme, dass sich keine weiteren Teilnehmer der Skigruppe aus dem Orlatal mit dem Virus infiziert hätten, sei dies nun doch der Fall. „Betroffen sind eine 43-jährige Frau und ein 19-jähriger Mann“, heißt es in der Mitteilung. Der Fachdienst Gesundheit der Kreisverwaltung sei dabei, weitere Kontaktpersonen zu ermitteln. Für diese werde wie für die Erkrankten für 14 Tage eine häusliche Quarantäne angeordnet.

Die Ergebnisse seien am Montagnachmittag in der Kreisverwaltung eingegangen. Es hätten nur noch einige wenige Ergebnisse der Proben ausgestanden, die am 3. März in Pößneck eingesammelt wurden. Diese seien vom thüringischen Labor in Bad Langensalza, an welches der Saale-Orla-Kreis gebunden sei, an die Charité in Berlin geschickt worden, weil sie „uneindeutig“ gewesen waren. Die jetzigen Ergebnisse bestätigen die Haltung von Amtsarzt und Krisenstabs-Chef Torsten Bossert, der im Laufe des Montags keinerlei Entwarnung gab.

Forderung nach Quarantäne-Station

Am Montagmorgen hieß es, dass im Laufe der Woche Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmer im Saale-Orla-Kreis wieder erlaubt werden sollen, nur welche mit mehr als 500 nicht. Über die geplante Lockerung soll am Dienstag im Schleizer Krisenstab neu beraten werden.

„Angesichts der Situation in Deutschland und weltweit müssen wir davon ausgehen, dass wir viele weitere erkrankte Personen haben werden“, so Bossert. Man müsse auf die derzeitigen italienischen Verhältnisse gefasst sein, nur zeitversetzt um 14 Tage. Am Wochenende seien wieder Skiurlauber aus Südtirol zurückgekehrt, die weitere Viren eingeschleppt haben könnten.

Das Landratsamt fordert mittlerweile, dass im Schleizer Krankenhaus eine Quarantäne-Station eingerichtet wird. „Das Krankenhaus spielt in der medizinischen Versorgung der Region eine wichtige Rolle, erst recht dann, wenn eventuell zahlreiche Erkrankte und hoch ansteckende Covid-19-Patienten isoliert zu behandeln sind“, erklärt Landrat Thomas Fügmann (CDU).

Die regionale Coronavirus-Hotline, Telefon 0 36 63/48 88 88, bleibt täglich von 8 bis 18 Uhr geschaltet.