Pößneck. Freiwillige reinigen die Oberflächen der zwölf Pößnecker Stolpersteine. Wikipedia-Eintrag mit Infos zu den Steinen online.

Die Grüne Jugend des Saale-Orla-Kreises rief am Samstagnachmittag zum gemeinschaftlichen Putzen der zwölf im Pößnecker Stadtgebiet verlegten Stolpersteine auf. Mit Zahnbürste, Schwamm, Putzlappen und -mitteln trafen sich einige Freiwillige am Binderschen Kaufhaus, Ecke Straße des Friedens und Breite Straße.

„Mir fiel auf, wie vernachlässigt die Steine aussehen“, erzählt Karoline Jobst über den Auslöser der Aktion. Vor drei Wochen sei die Idee geboren worden, die Messingplatten, die an einheimische jüdische Opfer der NS-Zeit erinnern, zu reinigen. Markus Brink, Geschichtslehrer des Gymnasiums Am Weißen Turm, unterstützt die jungen Aktivisten gern dabei, wie er erzählt. Er kniet am Boden und trägt auf die verunreinigten Metallquadrate eine Reinigungspaste auf, die anschließend Jannik Hartenstein und Larissa Zintl mit einem Lappen einarbeiten. Sie polieren die Steine, bis sie wieder glänzen. Die Freiwilligen blicken zufrieden auf die Platten, legen mitgebrachte weiße Rosen daneben und entzünden jeweils eine mit dem Namen der Opfer versehenen Kerzen. Jobst spricht ein paar Wort über das Leben der vier Binderschen Familienmitglieder. Anschließend gehen sie schweigend zu den restlichen Steinen, die bis in die Dietzstraße hinauf liegen, und wiederholen die Prozedur.

Seit Freitag existiert nun endlich auch ein Wikipedia-Eintrag zu allen zwölf Pößnecker Stolpersteinen unter: de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine_in_Pößneck