Ebersdorf Hirschberg Tanna Kleindembach Triptis Remptendorf Pößneck. Eine wilde Verlängerung in Ebersdorf wird zur Gefühlsachterbahn, während der FSV Orlatal der SG Ranis/Krölpa die erste Niederlage beibringt. Davon profitiert Triptis und klettert dank eines Derbysiegs auf Rang eins.

SV 1990 Ebersdorf – TSV 1898 Oppurg 1:2 (0:1)

Unterschiedlicher hätte die Gemütslage bei beiden Mannschaften nach dem Schlusspfiff nicht sein können. Während die Oppurger nach dem Siegtreffer durch Bockner in der sechsten Minute der Nachspielzeit grenzenlos jubelten, war den Ebersdorfern die Enttäuschung mehr als anzusehen. Obwohl die Platzherren ebenfalls in der Nachspielzeit – in deren fünfter Minute – den Ausgleich erzielten, ließen sie sich im Gegenzug den schon sicher geglaubten Punkt noch aus den Händen reißen. So sprach Mathias Schwalme von der siegreichen Mannschaft nach dem Spiel von einem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. „Wir hatten viele Ausfälle zu verkraften, hatten nicht einen Wechsler dabei. Den Sieg haben wir durch eine tolle Moral erzwungen. Es ist immer glücklich, wenn du in der Nachspielzeit gewinnst. Wir hätten aber auch bereits Mitte der zweiten Halbzeit das 2:0 erzielen können.“ Sein Gegenüber Rico Thiel zeigte sich dementsprechend enttäuscht: „Wir hatten mehr vom Spiel, konnten aber unsere Chancen nicht nutzen. Ein krasser Abwehrfehler war Ausgangspunkt für den Freistoß, der zur Niederlage führte. Wir lassen uns aber nicht hängen, stehen wieder auf.“

Beide Mannschaften begannen offensiv und kamen zu ersten Abschlüssen, die aber ungefährlich waren. Ebersdorf konnte sich in der Folge mehr Spielanteile erarbeiten, hatte auch gute Ansätze, blieb aber ohne Durchschlagskraft. Mitten in die gute Phase hinein die kalte Dusche. Eine Hereingabe von Moradic sprang vom Außenpfosten wieder zum Flankengeber zurück und den zweiten Versuch versenkte Plass per Kopf (18.), der wenig später noch einmal eine gute Aktion aus der Distanz hatte. Ansonsten zeigte sich aber die Thiel-Elf nicht geschockt, drängte auf den schnellen Ausgleich, der in der 26. Minute hätte fallen können. Wartete der SV 1990 nach einem strittigen Handspiel schon in der 21. Minute vergeblich auf den Pfiff, so zeigte der Schiedsrichter nach einer Hereingabe von Ritter nach einem Handspiel auf den Punkt. Doch Kirst konnte die große Chance nicht nutzen, jagte das Leder über den Kasten. Und auch Gari konnte nach Zuspiel von Kirst eine weitere Möglichkeit aus halblinker Position nicht nutzen (29.), wie auch Schreck, der kurz vor der Pause am starken Klötzing scheiterte. Oppurgs Keeper war es auch, der gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts gegen Gari (50.) erneut stark reagierte und war überhaupt im gesamten Spielverlauf ein starker Rückhalt seiner Elf. Denn die Platzherren drängten auf den Ausgleich, konnten aber aus den guten Ansätzen kein Kapital schlagen. Auf der anderen Seite waren aber auch die Gäste nicht ungefährlich. So scheiterten Plass, der in der hektischen Schlussphase noch Rat sah, aus der Distanz und zweimal Abdullah an Keeper Scheiding. Auf der anderen Seite konnten sich die Platzherren für ihre ständigen Bemühungen in der 95. Minute mit dem verdienten Ausgleich durch Hennemeier belohnen. Doch die Freude wehrte nur kurz. Denn im Gegenzug servierte der diesmal als Libero fungierende Rein den Ball auf Bockner, der gegen die Laufrichtung des Keepers per Kopf den umjubelten Siegtreffer erzielte.

FSV Hirschberg – LSV 49 Oettersdorf 1:3 (0:2)

Obwohl die Hirschberger mehr Ballbesitz besaßen, mussten sie sich erneut geschlagen geben. Erneut konnte die Feig-Elf gute Ansätze nicht in Tore ummünzen, dazu zeigte sie sich im Defensivverhalten zu anfällig. Auf der anderen Seite warteten die Gäste auf die Fehler der Saalestädter und schlugen eiskalt zu. Unterm Strich war die Schuldes-Elf die clevere Mannschaft, die verdient die drei Punkte verbuchen konnte. Hirschberg begann gefällig, war aber bis auf einen Klaus-Kopfball nach einem Freistoß zunächst nicht zwingend genug. Auf der anderen Seite war FSV-Keeper Weber bei einem Seifert-Schuss gefordert. Die beste Hirschberger Chance hatte Müller nach Zuspiel von Eck, der aber an Keeper Schulze scheiterte (26.). Im Gegenzug deutete auch die Schuldes-Elf ihre Gefährlichkeit an. So schoss Pohl übers Tor, scheiterte Seifert an Weber, bevor Müller einen Grundlinienrückpass zum 0:1 versenkte (39.). Kurz danach hatte Klaus die Chance zum Ausgleich, setzte aber den Kopfball neben das Tor. Stattdessen sorgten Müller per Kopf (44.) und Pohl kurz nach der Pause für die Vorentscheidung. Trotzdem steckte der FSV nicht auf, kämpfte aufopferungsvoll und ließ die Gäste ab der 60. Minute kaum noch zur Entfaltung kommen. Aber mehr als der Ehrentreffer durch Hagen (75.) mit Schuss ins lange Eck nach Vorlage von Müller sprang nicht heraus, da Wollner von der Strafraumgrenze und Klaus per Kopf das Tor knapp verfehlten.

SG SV Grün-Weiß Tanna – SV Blau-Weiß Neustadt 4:1 (1:0)

Verdienter Sieg der Tannaer, die über weite Strecken spielbestimmend und chancenreicher waren. Vor allem spielten sie ihre Kopfballstärke aus. So hatten Eisenschmidt, Steinig, Weigelt und Kaiser vor der Pause gute Kopfballchancen, aber dreimal verfehlten sie knapp das Tor oder scheiterten an Keeper Nagel. Dazwischen aber auch gute Konterchancen der Blau-Weißen, doch Keeper Schnedermann war vor allem vor der Pause ein starker Rückhalt. So entschärfte er einen Freistoß von Schukaitis (15.) und blieb gegen den gleichen Akteur zweimal Sieger im Eins-gegen-eins (23., 27.). Dazwischen die Führung der Heinisch-Elf durch Woydt aus dem Gewühl heraus nach Vorlage von Blobelt (17.). Nach der Pause schien es zunächst, dass die Gäste besser ins Spiel fanden, doch das war nur ein kurzes Aufflackern. Denn die Platzherren konnten sich immer mehr Spielanteile erarbeiten und daraus auch Kapital schlagen. Nachdem Blobelt (50.) eine weitere gute Kopfballchance nach Flanke von Lotz vergab, Golditz aus halblinker Position an Nagel scheiterte (53.), setzte Woydt mit einer Kopfballverlängerung Golditz in Szene, der dem Torwart keine Chance ließ (61.). Nur wenig später war es wieder Golditz, der zunächst mit einem Heber Nagel überwand, aber der Ball kam zu Woydt, der aus spitzem Winkel für die Vorentscheidung sorgte. Danach hätten die Grün-Weißen die Führung noch klarer gestalten können, ließen aber beste Konter teils in Überzahl, aus Nahdistanz oder durch Eigensinnigkeit fahrlässig liegen. Nur Woydt konnte einen schönen Angriff nach Vorlage Kaisers und Querpass von Golditz noch zum 4:0 abschließen (81.). Auf der Gegenseite gaben die Gäste trotz des klaren Rückstandes nicht auf, konnten durch Eckold das Ergebnis freundlicher gestalten, der kurz vor Schluss noch einmal an Schnedermann scheiterte.

FSV Orlatal – SG Ranis/Krölpa 3:0 (1:0)

Der FSV Orlatal hat die Niederlage in Neustadt gut verdaut und fand in die Erfolgsspur zurück. Mit einem klaren Erfolg fügte die Reich-Elf vor 110 Zuschauern dem Kreisoberliga-Absteiger die erste Niederlage bei. Doch das Ergebnis hätte auch anders lauten können. Denn die Gäste kamen besser ins Spiel, scheiterten aber mehrmals am starken Keeper Naether. Dazu warteten sie bei zwei Entscheidungen im Strafraum vergeblich auf den Pfiff. Mitte der ersten Halbzeit kam Orlatal in einer rassigen Partie stärker auf und ging nach einem schönen Spielzug durch Polster in der 20. Minute in Führung. Auch im zweiten Abschnitt hatten die Burgstädter mehr vom Spiel, kamen aber nicht mehr zu solchen Möglichkeiten wie im ersten Abschnitt. Auf der anderen Seite hatte aber auch die Heimelf gute Ansätze. Die Entscheidung fiel in der Schlussphase als die Querrengässer-Elf alles nach vorn warf. Dadurch ergaben sich gute Konterchancen, die der FSV durch einen Doppelpack von Barth konsequent nutzte, der den Schlusspunkt mit einem Foulstrafstoß setzte. Mit diesem Sieg schloss Orlatal nach Punkten zu den Ranisern auf.

FC Chemie Triptis – SV Moßbach II 1:0 (0:0)

Durch einen knappen Sieg in einer spielerisch mäßigen Partie übernimmt der FC Chemie die Tabellenführung. Torschütze des Tages war Daniel Weiß, der in der 76. Minute einen an Linke verwirkten Foulstrafstoß sicher verwandelte. Die Platzherren hatten vor der Pause Vorteile, konnten aber diese nicht ummünzen. Auf der anderen Seite versuchte es der SVM meist mit langen Bällen, aber auch diese verpufften wirkungslos. Erst im zweiten Abschnitt wurde das Spiel etwas lebhafter. So verfehlte Linke das lange Eck knapp und auch Müllers Freistoß war nicht ungefährlich. Auf der anderen Seite hatte Krüger für die Wilfert-Elf nach einem Freistoß eine gute Kopfballchance, bevor die Chemiker vom Punkt in Führung gingen. Der Torschütze hätte mit einem Freistoß fast den zweiten Treffer nachgelegt, doch Schössow im Tor entschärfte diesen im Nachfassen. Kurz vor Schluss sogar die große Ausgleichschance, aber Krüger scheiterte im Eins-gegen-eins an Keeper Flamm.

FSV 1999 Remptendorf – FSV Schleiz II 1:2 (1:0)

Für beide Mannschaften war es eine wichtige Partie, warteten doch beide noch auf den ersten Sieg. Den besseren Start hatten die Platzherren, die gleich in der fünften Minute eine Großchance besaßen. Nach einem Konter bediente Lulic Goll, doch freistehend scheiterte er an der Glanztat von Keeper Böthner, der im Spielverlauf ein starker Rückhalt war. Doch auch sein Gegenüber Wolf konnte sich auszeichnen. So lenkte er einen Schuss von Nukovic in starker Manier zur Ecke und nach dieser parierte er auch den Fallrückzieher von Stüwer (12.). Ansonsten hatte die Killmann-Elf vor der Pause mehr vom Spiel und die besseren Ansätze. Im Anschluss an einem Freistoß erzielte Wetzel die Führung (20.), die Goll nur zwei Minuten später hätte ausbauen können. Doch wieder rettete Blöthner glänzend. Eine weitere gute Möglichkeit hatte die Heimelf noch vor der Pause, doch nach einer Linke-Flanke traf Urban nur das Außennetz. Doch die Remptendorfer konnten die Führung nicht behaupten, ließen sich diese innerhalb weniger Minuten aus der Hand nehmen. Auf der anderen Seite wurde Schleiz im zweiten Abschnitt stärker und drehte durch Kühnel (48.) und Schmidt (55.) eiskalt die Partie. Nun hatten die Rennstädter Vorteile, hatten das Spiel unter Kontrolle, verpassten aber die Vorentscheidung in der 64. Minute, als Wolf nach einem Pass in die Schnittstelle erneut Sieger blieb. Auf der anderen Seite vermisste man bei den Platzherren das letzte Aufbäumen, um doch noch die Niederlage abzuwenden. Erst in den letzten Minuten kamen sie noch einmal auf, trafen aber durch Wetzel mit einem Distanzschuss nur die Latte.

VfB 09 Pößneck II – SG SV Gräfenwarth 1:3 (1:1)

Aufatmen im Lager der Gäste, die den ersten Sieg einfahren konnten und damit einen Sprung in der Tabelle machten. Die Wehrhahn-Elf zeigte dabei eine effektive Chancenverwertung, bestrafte die Pößnecker Fehler im Defensivverhalten konsequent. Die SG startete auch gut, traf durch Serhii Orshak den Innenpfosten. Dennoch hatte der VfB vor der Pause Vorteile und die besseren Chancen. Aber Torwart Schmidt war ein starker Rückhalt und musste erst kurz vor dem Wechsel hinter sich greifen. Nach einem Freistoß landete der Ball bei Zigan, der die verdiente Führung erzielte. Doch im Gegenzug schlug die SG durch Jonuzi zurück, der mit einem Sonntagsschuss in den Winkel traf. Kurz nach der Pause ließ die Hellwig-Elf eine weitere Chance liegen, als Kevin Köhler freistehend übers Tor schoss. Stattdessen bestrafte Serhii Orshak die Nachlässigkeiten in der VfB-Abwehr eiskalt und brachte seine Farben in der 73. Minute in Führung. Die Gastgeber versuchten zwar noch einmal alles, warfen alles nach vorn, aber die aufopferungsvoll kämpfende SG mit dem starken Keeper Schmidt an der Spitze hielt dem Druck stand und setzte in der Nachspielzeit durch Serhii Orshak den entscheidenden Konter.