Pößneck. Am Mittwochnachmittag waren plötzlich die Leitungen tot. Warum circa 1500 Kunden zeitweise ohne Strom auskommen mussten.

Es war am Mittwochnachmittag gegen 13.30 Uhr, als plötzlich die Leitungen tot waren und Pößneck der größte Stromausfall seit fast 20 Jahren ereilte. „Seit wir das Netz im Jahr 2000 übernommen haben, war das der erste Stromausfall in diesem Ausmaß“, sagte Tina Schnabel, Pressesprecherin der Stadtwerke Jena-Pößneck, am Donnerstagnachmittag auf Anfrage. Ohne Strom waren rund 1500 Kunden in großen Teilen des Wohngebietes Pößneck-Ost, im Bereich Im Tümpfel und im Mittelweg. Leser aus anderen Teilen Pößnecks, unter anderem aus Köstitz und Pößneck-West, meldeten via Facebook, ebenfalls betroffen gewesen zu sein.

Ursache für den Stromausfall war ein sogenannter Erdschluss an einer Mittelspannungs­leitung. Dabei handelt es sich um eine fehlerhafte oder un­beabsichtigte Verbindung eines Stromkreises mit der Erde. „Der Erdschluss wurde durch natür­liche Ursachen ausgelöst, das heißt durch Bewegung im Erdreich. Das können wir nicht ­beeinflussen“, erklärte Tina Schnabel. So habe sich etwa ein Stein oder ein anderer Fest­körper durch die Isolierung gebohrt und dadurch den Erdschluss ausgelöst.

Mit Hochdruck arbeiteten 15 Mitarbeiter der Stadtwerke daran, die betroffenen Haushalte wieder mit Strom zu versorgen. „Um 19.25 Uhr waren über zwei Notstromaggregate alle Kunden wieder versorgt“, so die Pressesprecherin. Dass manche Pößnecker dennoch länger im Dunkeln saßen, könne an technischen Problemen in den Häusern gelegen haben, beispielsweise an ausgelösten Fehlstrom-Schutzschaltern.

Die Reparatur am defekten Kabel habe noch bis in den frühen Donnerstagmorgen gedauert, sei gegen 3 Uhr abgeschlossen gewesen. „Ab 3.15 Uhr ­haben wir die Kunden wieder sukzessive an das Netz angeschlossen. Gegen 3.45 Uhr war Pößneck wieder komplett am Stromnetz“, so Tina Schnabel. Die Havariekette, die zur Schadensbehebung ausgelöst wurde, habe gut funktioniert, auch wenn man sich natürlich darüber im Klaren sei, dass jede Minute, welche der Kunde ohne Strom war, eine zu viel gewesen sei. „Wir bedanken uns daher für die Geduld der Kunden“, ­betonte die Pressesprecherin.