Lausnitz bei Neustadt. Die Brücke über den Reißenbach, nahe des Sportplatzes, ist ab sofort begeh- und befahrbar. Brückenfest geplant

Nach ­etwa dreieinhalb monatiger Bauzeit ist die Reißenbachbrücke in Lausnitz so gut wie fertiggestellt. Am heutigen Tag, so Bürgermeister Wolfgang Ritter, sei sie wieder für den Verkehr freigegeben. „Es fehlen noch die Geländer, welche noch gegossen und montiert werden müssen“, sagt er. Das solle bis Ende dieses Monats vollbracht sein, so dass eine festliche Übergabe des Bauwerks erfolgen kann.

„Ich hoffe, dass das in der ­ersten Oktoberwoche über die Bühne gehen kann.“ Ritter wünscht sich ein kleines Brückenfest am Wochenende nach dem Tag der Deutschen Einheit. Der Gemeinderat des Ortes, der wohl als Veranstalter auftreten werde, habe die Idee positiv aufgenommen. Gemeinsam mit dem Förderverein der freiwilligen Feuerwehr in Lausnitz wolle man ein Band durchschneiden lassen und anschließend Kaffee und Kuchen reichen, so die Vorstellungen vom Bürgermeister.

Bis es soweit ist, sollen Reinigungsarbeiten und letzte Handschläge seitens des Bauunternehmen Tiefbau und Umweltschutz GmbH, das aus dem sächsischen Weischlitz stammt, für den nötigen Feinschliff sorgen. Bislang sei man sehr zufrieden mit den als knifflig zu ­beschreibenden Arbeiten an der Brücke, wie Ritter sagt. Denn das Bauwerk beinhaltet eine Straßenkreuzung. Zudem ist die Wohnbebauung an der Brücke als eng zu bezeichnen. Den guten Eindruck bestätigt Ingrid Henschkel. Und sie muss es wissen: Sie wohnt unmittelbar an der Brücke, lediglich Spundwände trennt ihr Haus vom Bachlauf des Reißenbachs.

Die befürchteten Schäden an Henschkels Eigentum blieben aus. Wasser drang im Laufe der Bauarbeiten auch nicht in ihren Keller ein. „Ich bin froh, dass der Baulärm endlich weg ist“, sagt sie. Zudem freut sich die Lausnitzerin darauf, dass sie mit ihrem Auto wieder in ihre Garage komme. Die Normalität am Rande der Brücke kehrt also wieder ein, denn: „Ab sofort brauche ich meinen Einkauf ­weniger weit zu tragen.“

Das Bauwerk wurde für eine Auftragssumme von 464.999,83 Euro errichtet. 70 Prozent werden vom Land Thüringen gefördert. Das heißt 146.892,97 Euro kommen aus dem Gemeindehaushalt. Die Summe müsse ­allerdings auf dieses und nächstes Jahr aufgeteilt werden, so Bürgermeister Ritter.

2016 prüfte ein Ingenieur sämtliche Brückenbauwerke in Lausnitz. „ Für die Reißbachbrücke vergab er die Schulnote 4“ , erinnert sich Ritter. Der Gutachter gab die Ansage, dass Warnschilder aufzustellen sind und Fahrzeuge über drei Tonnen nicht mehr drüber rollen dürfen. Die Mängel sind außerdem zu beseitigen. Im Sommer 2018 gab es erste Ausschreibungen für den Brückenbau. Auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters landeten Angebote mit immens hohen Bausummen, der gemeindeeigene Anteil wäre nicht zu schultern gewesen. Zwei Unternehmen sagten, dass sie die Bauarbeiten entweder für 550.000 Euro oder 750.000 Euro erledigen würden. Im Winter 2018/19 schrieb man die Maßnahme erneut aus. „Wir machten einen guten Griff“ , blickt er zurück. Günstiger werde es nicht, war sich die Gemeinde einig. Die drei eingereichten Angebote offenbarten allerdings eine große Preisspanne. Bis zu 735.000 Euro reichten die Offerten.