Ludwigshafen. Keglerin Ines Schmidt feiert zur Deutschen Einzelmeisterschaft Platz vier und ärgert sich doch über die verpasste Medaille.

Manchmal ist es doch gar nicht so einfach, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen. So war es für Ines Schmidt von der SG Görkwitz nach der Deutschen Einzelmeisterschaft der Kegelseniorinnen und - senioren ein echter Balanceakt zwischen Frust und Freude angesichts des knapp verpassten Medaillenrangs. „Letztlich ärgert man sich natürlich, dass es nicht für das Podest gereicht hat, aber man muss auch erst einmal so weit kommen“, suchte die Landesmeisterin der Seniorinnen A nach der richtigen Einordnung ihrer Leistung.

Mit 552 Holz am ersten Wettkampftag erreichte sie ihr selbst gestecktes Ziel, den Einzug in die Finalrunde, als Fünfte. Somit war es an ihr, in der Endrunde vorzulegen. Hier konnte sich die Görkwitzerin auf 585 zu Fall gebrachte Kegel steigern und damit die für Führenden unter Druck setzen. Letztlich kletterte sie mit dem zweitbesten Resultat des Tages aber „nur“ einen Platz nach oben. Auf die Drittplatzierte Maike Weinhold fehlten ihr nach insgesamt 240 Kugeln 15 Holz. „Es hätte schon noch etwas besser sein können, aber die anderen waren einfach zu gut. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Es war schon ein Erlebnis“, hielt Ines Schmidt versöhnlich fest.

Überhaupt gibt es für eine der besten Keglerinnen im Landkreis auch ohne Medaille keinen Grund zum Trübsalblasen, war der Wettkampf in Ludwigshafen – im Übrigen ihre erste Deutsche Einzelmeisterschaft – doch nur die Krönung einer tollen Saison: Landesklassen-Meister und beste Einzelspielerin der Liga mit der SG Görkwitz, Landeseinzelmeisterin der Seniorinnen A und zu guter Letzt gelang vor zwei Wochen noch die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit der Seniorinnen-Auswahl des Kegelkreis‘ Saale-Orla.

Dabei hätte es kaum enger zugehen können, triumphierte der KK Saale-Orla im 16-er Starterfeld doch mit nur fünf Holz Vorsprung vor dem KV Bamberg. Neben Ines Schmidt als Schlussspielerin gingen noch ihre Vereinskollegin Veronika Scholz sowie Kerstin Henske (KSV Neustadt) und Heike Ungelenk (TSV Krölpa) für unseren Landkreis auf die Bahn. Zudem gehörte Ersatzspielerin Edeltraud Stankowski (SG Görkwitz) zum Aufgebot.

Entsprechend konnte Ines Schmidt die nun absolvierte Deutsche Einzelmeisterschaft eigentlich von allem Druck befreit angehen. „Nachdem wir mit der Mannschaft Meister geworden sind, war das alles eigentlich nur noch Bonus“, so Schmidt. Dass sie dennoch angesichts der verpassten Chance aufs Podium hadert, spricht für ihren Ehrgeiz, ohne den man als Sportlerin aber wohl gar nicht so weit kommen würde.

Neben ihr war mit Bernd Busch ein zweiter Kegler aus dem Landkreis in Ludwigshafen vertreten. Der C-Senior vom KV Bad Lobenstein verpasste jedoch den Einzug in die Finalrunde, der nur den besten Acht des Vorlaufs vergönnt war. Busch, dem gerade einmal vier Holz fehlten, wurde Zehnter.