Jena. Gestern eröffnet: Geschäft für Kinderschuhe am Johannisplatz

Die Idee nahm schon vor vier bis fünf Jahren Gestalt an: Es müsste endlich einen speziellen Laden für Kinderschuhe in Jena geben! Denn Caroline Ziermann hatte so ihre Probleme, wenn sie für ihre beiden kleinen Kinder Schuhe kaufen wollte.

„Da habe ich in Jena nichts Richtiges bekommen und musste zum Schuhkauf in andere Städte fahren“, erzählt sie. Als sie dann vor Monaten die Galeristin Jutta Schwing im Lokalfernsehen sah und von deren Suche nach einem Nachmieter erfuhr, nahm sie Kontakt auf mit der Galeristin. So übernahm Caroline Ziermann die Galerie am Johannisplatz. Alles wurde ein wenig umgestaltet, eine Kinderspielecke entstand und vor allem viel Platz zum Aussuchen und Anprobieren von Schuhen.

Gestern nun wurde das Fachgeschäft für Kinderschuhe eröffnet. Betreiberin Caroline Ziermann und Verkäuferin Franziska Krispin stehen bereit, ihre kleinen Kunden und deren Eltern gut zu beraten. Erster Grundsatz sei, dass die Schuhe auch wirklich genau passen müssen. Deshalb werden die Füße vorm Anprobeiren erst einmal vermessen, sagt Caroline Ziermann. Dafür betreten die Kleinen eine Messvorrichtung, wo die genauen Maße ermittelt werden. „Denn gerade für die Kleinsten muss der Schuh wirklich genau passen“, sagt die junge Frau. Da dürfe man keine Kompromisse eingehen. Und sie verweist auf die Erfahrung, dass beim Anprobieren von Schuhen, die Kinder oft ihre Zehen zurückziehen, so dass der prüfende Druck auf die Schuhspitze nichts bringe. Wichtig sei auch, dass man die Sohle herausnehmen könne und das Kind den Fuß direkt auf die Sohle stelle.

Dabei will sich Caroline Ziermann zunächst einmal auf die Jüngsten konzentrieren, also auf Kinder, die gerade anfangen das Laufen zu lernen, bis hin zur Größe 35. Aber wenn bestimmte Schuhmodelle größer benötigt würden, sei das kein Problem. Dann könne sie das bestellen.

Nein, eine gelernte Schuhverkäuferin sei sie nicht, erzählt die Geschäftsinhaberin. Sie komme aus dem Bankgewerbe. Aber sie habe sich schon viel Wissen angeeignet. So lege sie auch Wert darauf, dass sie nur Schuhe anbietet, die in Europa hergestellt werden, also nichts mit Kinderarbeit in Asien zu tun haben.

Über den Standort am Johannisplatz ist sie glücklich und ist auch Mitglied bei der Jenaer Innenstadt-Initiative. Und bei den Wagnerinnen, den Händlerinnen, die das dortige Stadtviertel mit Aktionen beleben, will sie natürlich auch mitmachen.