Kletterer stürzt sechs Meter in die Tiefe: Großeinsatz der Rettungskräfte
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Von OTZ
Lehesten. Vier Hobbykletterer mussten in der Nacht zum Sonntag aus dem Oertelsbruch bei Lehesten gerettet werden. Im Einsatz waren 50 Rettungskräfte von Feuerwehr, Bergwacht, Höhenrettung und Höhlenrettung.
Am Sonnabend gegen 21 Uhr ist es im Oertelsbruch bei Lehesten im Süden von Saalfeld-Rudolstadt zu einem schweren Kletterunfall im Höhlensystem gekommen.
Eine Frau und drei Männer zwischen 32 und 41 Jahre aus dem Raum Hof (Bayern) wollten das Gelände und das Höhlensystem im abgesperrten Oertelsbruch erkunden. Gegen 16 Uhr machten sich alle vier Hobbykletterer im Oertelsbruch auf und entdeckten wenig später einen Zugang zum Höhlensystem, in dem sie hineinkletterten.
Hobbykletterer entdecken Zugang zu Höhlensystem
Im Stollen bewegten sie sich über mehrere Sohlen, bis ein Kletterer aus bislang unbekannten Gründen plötzlich etwa sechs Metern in die Tiefe stürzte und sich dabei am Bein verletzte. Aus eigenen Kräften war es den Kletterern nicht gelungen, das Höhlensystem wieder zu verlassen, so dass sie den Notruf gewählt hatten und Rettungskräfte zum Einsatz kamen.
Mehr als 50 Retter im Einsatz
Da sich die Rettung schwierig gestaltete, kamen neben der Feuerwehr Lehesten auch die Bergwacht aus Meuselbach und Bayern sowie die Höhenrettung und die Höhlenrettung aus Bayern zum Einsatz. Insgesamt waren laut Polizei mehr als 50 Rettungskräfte im Einsatz
Verletzter Mann bis 5 Uhr geborgen
Um 5 Uhr war die Bergung des letzten Kletterers abgeschlossen. Er wurde mit Beinverletzungen zur weiteren Behandlung den Rettungsdienst übergeben. Die anderen Bergsteiger wurden leicht verletzt und waren bei der Rettung unterkühlt.
gegen die Vier wird nun der Verdacht des Hausfriedensbruchs geprüft. Hierzu wurden die Ermittlungen aufgenommen.
Oertelsbruch bekannter Kletterort
Der nahe der bayerischen Grenze gelegene Oertelsbruch ist unter Kletterern ein bekannter Ort. Immer wieder stiegen dort unerlaubterweise Kletterer ein, hieß es bei der Polizei. Zu einem derartigen Vorfall sei es bisherigen Erkenntnissen nach aber noch nicht gekommen.
Der Schieferabbau im Oertelsbruch hat eine lange Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurden dort auch Zwangsarbeiter eingesetzt. In der Nähe befand sich ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald.