Knau. Ein Mehrgenerationenspielplatz soll ab Herbst entstehen, das Geld dafür ist freigegeben. Etwa 105.000 Euro kommen vom Land Thüringen, der Eigenanteil Knaus beträgt 35.000 Euro.

Der Mehrgenerationenspielplatz am Knauer Kirchgarten nimmt Gestalt an. Zu sehen ist augenscheinlich noch nichts. Es wuchern Büsche, der Rasen ist frisch gemäht, der Parkplatz ist verwaist, nichts ungewöhnliches mitten in der Woche. Aber im Hintergrund passiert etwas: Vor Kurzem erhielt die Gemeinde den Fördermittelbescheid. Etwa 105.000 Euro kommen vom Land Thüringen, der Eigenanteil Knaus beträgt 35.000 Euro.

Plante man im Juli noch mit 125.000 Euro (OTZ vom 19.Juli 2018), sind es nun insgesamt 140.000. Auf dem Gelände der Kirchgemeinde soll in diesem Jahr ein Treffpunkt im Ortszen­trum für alle Generationen gebaut werden, mit barrierefreiem Zugang. Spiel- und Freizeitgeräte, sowie Sitzgelegenheiten für Jung und Alt werden ihren Platz finden. Die vorhandenen Bäume sollen Schatten spenden und größtenteils stehen bleiben.

Tischtennisplatte, Trampolin, Kletterbaum, Mountainbike-Parcours, Schachspiel und Rutsche, Trainingsgeräte und Bänke. Und das sind nur einige der neuen Betätigungsfelder, die wohl im kommenden Jahr zum Entspannen, Auspowern und Kreativwerden einladen sollen. Das Gelände ist zirka 40 mal 20 Meter groß. Der Parkplatz davor bleibt bestehen.

Lageplan des Spielplatzes von Hauptstraße aus betrachtet. Grafik: Ingenieurbüro
Lageplan des Spielplatzes von Hauptstraße aus betrachtet. Grafik: Ingenieurbüro © Ingenieurbüro

Kleinere Details zwischen dem Grundstückseigentümer und Kanu müssen noch geklärt werden, aber die Ausschreibungen für die Baumaßnahmen gehen bald los“, zeigt sich Marco Weise, Gemeinderatsmitglied und Bauplaner des Projekts zuversichtlich. Bis zu 12 Wochen sind die Ausschreibungen befristet, im Herbst könnten die ersten Maßnahmen beginnen. Unter der Voraussetzung, dass sich die Unternehmen auch bereit erklären. „Die Firmen sind gut ausgebucht“, weiß er. Das könnte sich auch negativ auf die Beteiligung auswirken. „Zu ­jedem Preis wird nicht gebaut“, so Göring.

In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Grundschule und die Kindertagesstätte, die Mädchen und Jungen kommen auf dem Weg dorthin direkt daran vorbei. „Die Kinder freuen sich darauf und drücken sich sicherlich am Bauzaun die Nase platt“, kann sich die Bürgermeisterin gut vorstellen. Die Lage sei optimal.

Seit Jahren verzeichnet Knau einen Bevölkerungsanstieg, das Dorf müsse sich weiterentwickeln. Das zeigt sich an den Zuwächsen im Kindergarten und der Schule. „Wir haben zwar einen Spielplatz am Ortsrand, aber im Zentrum fehlt ein solches Angebot“, sagt Bürgermeisterin Kathrin Göring. Das abseitige Spielareal sei mit der Zeit vernachlässigt worden, weil man sich auf das neue konzen­triere, gibt sie zu.

Unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung seien ausgelotet worden, erläutert Weise. Fördermittel aus dem Leader- Programm bekam man nicht, dafür aber grünes Licht vom Flurneuordnungsamt. „Wir haben trotzdem einen sogenannten Leader-Bonus bekommen“, freut sich Göring. Das heißt, statt 65 prozentiger Förderung gibt‘s nun 75.

Das Spielplatzprojekt kann zwar als Einzelbauprojekt betrachtet werden, kann aber in größerem Zusammenhang gesehen werden, denn weitere Dorfverschönerungsmaßnahmen sind in Planung. Denn Knau befindet sich, ein halbes Jahr vor der Fusion mit Neustadt, so gut wie in der Dorferneuerung. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn wurde eingeläutet mit der Erlaubnis, ein Entwicklungskonzept, das sogenannte GEK, erstellen zu dürfen. Die Wirtschaftsfördergesellschaft Ostthüringen mbH (WFG) wurde kürzlich durch die Gemeinde damit beauftragt. Teil des Konzepts ist die Dorfmoderation, die Ideen und Wünsche der Bürger sammelt. Diese fließen in das GEK, bis zum 31. März 2020 soll dieses erstellt werden.

„Das geförderte Gebiet ist ­gemeindeüberspannend: Knau, Bucha, Posen und Dreba gehören dazu“, sagt Kathrin Göring und ergänzt: „Wir stellen uns einen rundum sanierten Dorfteich vor.“