Martin Lücke über das Arbeiten an heißen Tagen

Auch wenn es in dem zugehörigen Text vor allem um Arbeiter geht, die mehr oder weniger im Freien mit der Hitze zurechtkommen müssen, will ich an dieser Stelle nicht die fleißigen Bürokräfte vergessen, die dieser Tage in häufig unklimatisierten und nicht immer gut belüfteten Arbeitsräumen die heiße Zeit durchstehen müssen.

Das ist nicht ganz uneigennützig, denn während ich mir soeben vor dem Bildschirm sitzend auf ex einen dreiviertel Liter Wasser (still natürlich) die Kehle habe hinunterfließen lassen, bin ich froh, dass die Sonne endlich hinter einem anderen Gebäude verschwunden ist und nicht mehr direkt in mein kleines Pößnecker Glutnest hinein scheint. Aber ich will mich nicht beschweren, denn auf meiner Tour durch das Orlatal am Dienstag sah ich in Oppurg Männer auf Dächern arbeiten und zwischen Pößneck und Wernburg Fahrbahnmarkierungen auf der Straße erneuern. Das entsprechende Arbeitsgerät der zuletzt Genannten ließ jegliches Sonnendach vermissen, ­sodass die Arbeiter sicher auch ausreichend ins Schwitzen geraten sind. Da kann man nur den Hut ziehen, sollte dies aber besser sein lassen, zwecks Sonnenschutz. Eine Kopfbedeckung ist schließlich fast genauso wichtig wie regelmäßiges Trinken. Die Hitze kann uns schnell zu Kopfe steigen und da wundert es mich dann auch nicht mehr, wenn sich die Leute wegen Tomaten in die Wolle kriegen.

Als Jugendlicher habe ich mir in den Sommerferien einmal Geld dazuverdient, indem ich die Scheunen eines Landwirtschaftsbetriebs neu gestrichen habe. Zwei Wochen pinseln in der Sonne. Das war zwar hart, aber ich weiß bis heute, wie groß sich die Belohnung beim abendlichen Sprung in den Badesee nach so einem Arbeitstag anfühlte. Apropos: Wo kann man hier eigentlich gut baden?

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