Schleiz/Bad Lobenstein. Bisheriges Landtagsmitglied Ralf Kalich von den Linken kann nur noch auf die Landesliste hoffen

Von einem „super Ergebnis für die Partei“ sprach Ralf Kalich, bislang für die Linke im Landtag vertreten und nun aber bei den Direktkandidaten in seinem Wahlkreis laut vorläufigem Ergebnis unterlegen. Daher verbirgt er nicht seine persönliche Enttäuschung. „Aber der Wähler hat entschieden, das muss man akzeptieren“, so Kalich.

Ob es für ihn reichen wird, über die Landesliste wieder in den Landtag einzuziehen, blieb bis Redaktionsschluss offen. Ebenso das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Direktkandidaten Stefan Gruhner (CDU) und Uwe Thrum (AfD). Ausgerechnet ein Wahlbezirk aus Hirschberg wurde Letzter bei der Auszählung, sodass bis Redaktionsschluss noch kein Ergebnis vorlag.

„Es war von vorherein klar, dass es ein knappes Rennen wird“, sagte Stefan Gruhner, „angesichts der Gesamtsituation kann ich mich aber darüber freuen, dass die CDU in meinem Wahlkreis ein Ergebnis deutlich über dem Landesdurchschnitt erzielt hat.“ Ansonsten nehme er es sportlich: „Politik ist immer ein Geschäft auf Zeit, das muss man vorher wissen.“ Uwe Thrum wollte angesichts des noch einen fehlenden Wahlbezirkes, das bis Redaktionsschluss dieser Seite ausstand, vorerst kein Statement abgeben. „Ich hätte selbst nicht mit 1000 Stimmen gerechnet“, sagte Felix Schaum (FDP) beim Blick auf sein Direktwahlergebnis, das dann knapp den vierstelligen Bereich überschritten hatte.

Eine „krasse Steigerung“ sei aber das landesweite Ergebnis für die Liberalen. „Es wird spannend, was die Regierungsbildung angeht“, prophezeite er.„Wir sind nicht davon ausgegangen, dass es für ein Landtagsmandat reichen wird“, sagte Sonntagabend Johannes Rupprecht, der als Direktkandidat für das Internationalistische Bündnis auf dem Stimmzettel stand. Hauptziel sei es zu dieser Landtagswahl gewesen, „uns hier bekannt zu machen“. Mit „uns“ meint er die extrem linke Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), deren „bescheidenes Ziel es ist, gegen den antikommunistischen Mainstream“, wie Rupprecht sagte. Nach der Wahl gehe es nun an die Bildung von MLPD-Ortsgruppen im Saale-Orla-Kreis, wo die erste in Pößneck bereits im Aufbau sei.