Krölpa. Ein besonderes mehrmonatiges Projekt findet am Weltkindertag den kulturvollen Abschluss.
Im Schulfach Ergänzungsstunde beschäftigten sich an der Krölpaer Grundschule zwölf Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 mit der bekannten Oper „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. So fragte man sich im vergangenen halben Jahr, welche Instrumente in einem klassischen Orchester vertreten sind, was eine Oper ist, wer Mozart war und worum es eigentlich geht in der berühmten „Zauberflöte“.
Trotz anfänglicher Berührungsängste machten sich die Grundschüler mit Fragen vertraut, die vermeintlich ins Fach der Hochkultur gehören. Nachdem man erste Vorbehalte abgebaut hatte, ließen sich die Schülerinnen und Schüler auf die Musik ein, die ihnen vorher eher fremd war.
In wochenlanger Mühe erarbeitete man sich die Handlung der wohl bekanntesten Mozartoper. Und nun gibt es etliche Opernsachverständige in Krölpa mehr, sind sich Beobachter des Projektes einig. Denn die Schüler sind in der Lage, Fragen der Inszenierung, Musik und Darstellung zu erörtern.
Für Theaterfahrt nach Meiningen kommt 40-köpfige Reisegesellschaft zusammen
Das Projekt fand am Weltkindertag mit einer Theaterfahrt nach Meinigen seinen Abschluss. Die Grundschule lud zum gemeinsamen Opernbesuch ans Staatstheater ein und die Schüler wurden von etlichen Eltern und Großeltern begleitet.
Es kam eine 40-köpfige Reisegesellschaft zusammen, die sich von der Kombus nach Südthüringen und zurück fahren ließ. Jeder bezahlte sein Ticket selbst, es musste nicht mit Fördermitteln gelockt werden.
Abends zuvor gab es selbstverständlich eine Werkeinführung für alle Opernnovizen, die die Grundschüler voller Hingabe selbst gestalteten. Schließlich galt es, Oma zu erklären, wer Papageno und Tamino sind, und Papa die Rolle des Dirigenten zu verdeutlichen.
Die Kinder gingen sichtlich in ihrer Rolle auf. Die Sommerferien hatten erfreulicherweise nicht zum Vergessen des Erlernten geführt. Ganz fremd dürften den Erwachsenen die Ausführungen der jungen Experten nicht sein, denn in manch einem Kinderzimmer diente die Rachearie der Königin der Nacht in den letzten Wochen als Einschlafmusik.
Im jeden Falle bestens vorbereitet und angemessen gekleidet, denn auch darüber hatte man sich vorher verständigt, reisten die Krölpaer zur Opernaufführung. Gefesselt verfolgte man die bunte, märchenhafte Inszenierung, um im Anschluss über Bühnenbild und sängerische Leistungen zu fachsimpeln.
Die Kinder beendeten damit ein spannendes Projekt und lernten nicht nur etwas über Mozart und die „Zauberflöte“. Sie machten auch eine Erfahrung fürs Leben.
Das Ergänzungsstunden-Projekt wurde von Schulleiterin Sabine Hähnel und Bürgermeister Jonas Chudasch als Kulturvermittler betreut. Nach dem Erfolg mit Mozarts „Zauberflöte“ legen sie nun für wissbegierige Erst- bis Viertklässler quasi eine neue Platte auf – die 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens mit dem Schlusschor über Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“.