Altenburg. Finanzielle Vorteile bei der Beschaffung von Soft- und Hardware erhofft.

Die Landkreise Altenburger Land, Gotha, Saale-Orla, Weimarer Land sowie die kreisfreie Stadt Weimar werden offizielle Mitglieder des Zweckverbandes Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen, kurz Kisa. Darüber informiert das Landratsamt in Altenburg. Für das Altenburger Land hatte der Kreistag dem Beitritt am 3. April zugestimmt.

Kisa ist ein IT-Dienstleister für die kommunale Ebene mit über 266 Mitgliedern und verfüge über jahrzehntelange Expertise. Wegen fehlender eigener Strukturen in Thüringen sei den Kommunen nur der Weg über die Landesgrenze hinweg geblieben. Aufgrund der Größe des Zweckverbandes könne dieser bei Ausschreibungen bessere Konditionen gegenüber Soft- und Hardwareherstellern erzielen als einzelne Kommunen. Dieser Vorteil werde an die Mitglieder weitergereicht. Diese könnten die gewünschten Leistungen dann vereinfacht und ohne die aufwendigen Ausschreibungsverfahren in Form einer Inhouse-Vergabe beziehen. Die Kisa erledigt für die Verbandsmitglieder zentral das Ausschreibungsverfahren.

Der Zweckverband verfüge über ein umfangreiches Portfolio an kommunalen Fachverfahren und setze den Digital-Pakt mit der digitalen Ausstattung in den Schulen für die Verbandsmitglieder um. Zudem berät und betreut die Kisa die Kommunen hinsichtlich Datenschutz sowie IT-Sicherheit und begleitet deren Digitalisierungsprojekte. All diese Vorteile könne das Altenburger Land genießen.

Um gemeinsam die Digitalisierung voranzutreiben und die Herausforderungen zu stemmen, bündelten die Kommunen ihre Ressourcen und gründeten 2018 eine interkommunale Arbeitsgruppe unter wissenschaftlicher Begleitung der Dualen Hochschule Gera-Eisenach. Die Projektleitung übernahm hierbei der Landkreis Altenburger Land. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe wurde eine Projektskizze entwickelt, die der Beschaffung und Implementierung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS) eine zentrale und überdurchschnittlich hohe Bedeutung zuweist und Synergien aufzeigt, die durch eine einheitliche DMS-Anwendung in den Thüringer Behörden entstehen können. Somit liegt das Hauptaugenmerk der Arbeitsgruppe auf einer wirtschaftlichen Einführung eines einheitlichen DMS in der jeweiligen Verwaltung; die elektronische Aktenführung, die Einrichtung von Workflows innerhalb der Verwaltung sowie die digitale Postbearbeitung und elektronische Archivierung können zeitnah realisiert werden. Außerdem kann der elektronische Datenaustausch, der ab 2025 verpflichtend wird, untereinander und mit dem Land Thüringen erfolgen. Das Projekt zur Einführung des DMS stellt einen wesentlichen Baustein für die Digitalisierung dar und im Rahmen dieses Projektes könnten gemeinsam Fördermittel akquiriert werden. Über die Thüringer E-Government-Richtlinie werden in einem ersten Schritt die Landkreise Altenburger Land, Saale-Orla, Weimarer Land sowie Weimar einen gemeinsamen Fördermittelantrag einreichen. Das DMS-Projekt umfasst für alle vier Gebietskörperschaften eine Investition (inclusive Wartungskosten) von 7,5 Millionen Euro bis 2022. Hierfür werden Fördermittel in Höhe von 3,5 Millionen beantragt.