Marcus Cislak über basisdemokratisches Handeln in Wernburg.

Mitbestimmung ist ein Grundrecht in der Demokratie. Es ist ein hohes Gut, dass sich Bürger zusammenschließen können, um ihren Interessen Ausdruck zu verleihen. Man übt Druck auf Entscheidungsträger aus, weil man sich ungerecht behandelt fühlt. Der erste Schritt ist es, Gleichgesinnte zu suchen – je mehr desto besser. Gemeinsame Ziele zu formulieren und sie nach außen zu kommunizieren, ist der nächste.

Man muss nicht unbedingt eine sogenannte juristische Körperschaft wie ein Verein oder Partei gründen. Eine Bürgerinitiative reicht aus, um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Es sind lose Zusammenkünfte, bei der allerdings die Gefahr besteht, dass sich über einen längeren Zeitpunkt hinweg an Kraft verlieren. Weil die Bindung durch Verpflichtungen fehlt, leider muss man sagen.

Dieses basisdemokratische Handeln von Bürgern kann man derzeit in Wernburg beobachten. Ich finde diesen Prozess sehr spannend, zeigt es doch ein besonderes Engagement von Menschen. Nimmt manch einer gewisse Umstände als gegeben hin, fügt sich neuen Entwicklungen, wehrt sich ein anderer gegen diese. Oft genug wettern Bürger über dieses und jenes, fühlt sich bei Entscheidungen wie beim aufgezwungenen Bau von privaten Hebeanlage in Wernburg übergangen. Man fühlt sich als Spielball „höherer Mächte“. Das muss nicht sein.

Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sich zu organisieren, ist ein bedeutendes Privileg unserer Demokratie. Dieses Recht ist unbedingt zu schützen!