OTZ-Sportreporter Alexander Hebenstreit zum Trainerdasein beim VfB 09 Pößneck.

Wenn man keine Probleme hat, macht man sich eben welche. So oder so ähnlich könnten böse Zungen die jüngsten Schlagzeilen zum VfB Pößneck kommentieren. Dass ein Tabellenführer seinen Trainer entlässt ist jedenfalls nicht gerade an der Tagesordnung. Und wenn man ehrlich ist, sind Trainerentlassungen in den Niederungen des Amateursports generell nie an der Tagesordnung. Hier und da gibt es mal einen Rücktritt, in der Regel erfolgen Wechsel aber einvernehmlich zwischen zwei Spielzeiten.

Doch so nicht beim VfB 09 Pößneck. Hier ist das Trainerdasein offenbar ein besonders Schwieriges. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich bei VfB-Ehrenpräsident Manfred Lindenberg zu Gast war und er mir, als wir so ins Plaudern kamen, auch eine bebilderte Auflistung der Männer zeigte, die seit der Wende auf der Trainerbank an der Warte saßen. Da gab es durchaus eine beachtliche Fluktuation.

Nun war die sportliche Realität in vielen Jahren Thüringen- oder Oberliga eine andere, doch für das jüngste Beispiel, das erschreckend viele Parallelen aufweist, muss man gar nicht lange im Geschichtsbuch blättern. Im November 2017 trennte sich der VfB von Aufstiegstrainer Michel Hellwig. Und so wie er damals von einem „Witz hoch zehn“ sprach, so kann nun Jürgen Walther die Entscheidung der Vereinsspitze so ganz und gar nicht nachvollziehen.

Doch was das betrifft, sind wir in den Niederungen des Amateursports wohl gar nicht so weit vom Profigeschäft entfernt. Die Emotionen kochen kurzzeitig hoch, doch schon bald ist das Thema vom Tisch und man kehrt zum Tagesgeschäft zurück. Ob das nun gut oder schlecht ist, überlasse ich Ihnen.