Wernburg. Im Nachbarschaftsduell der 2. Bundesliga hält die Misere des KTV Zeulenroda an. Diesmal geht die in den Vorjahren noch erfolgreiche Derby-Taktik gegen den SV Wernburg nicht auf. Ein Räumerspiel wird zum Knackpunkt.

Die Furcht stand den Keglern des SV Wernburg im Vorfeld des Derbys mit dem KTV Zeulenroda zwar nicht ins Gesicht geschrieben, doch ein mulmiges Gefühl war da schon. Immerhin kam da die Mannschaft, gegen die es in der Vergangenheit nichts zu holen gab und die für die einzige Heimpleite des SVW in der Vorsaison verantwortlich war.

Das Wort „Angstgegner“ machte die Runde und Manuel Hopfe gibt zu: nicht zu Unrecht. „Das hat bei jedem im Kopf mitgespielt. Völlig egal ist so etwas nie. Das ist ganz einfach so“, so der Spielertrainer. Entsprechend wollten die Gäste im Nachbarschaftsduell der 2. Bundesliga an die Vorsaison anknüpfen, wie Kapitän Rico Langhammer bekräftigt. „Im letzten Heimspiel gegen Zwickau konnten sie überhaupt nicht überzeugen, weswegen wir nicht ohne Hoffnung angereist sind. Unsere Taktik war die gleiche, wie im letzten Jahr.“

Frühe Entscheidung soll Schlusspaar entzaubern

Die lautete: Zu Beginn Druck aufbauen, um das Wernburger Schlusspaar mit Ausnahmekönner Alexander Conrad weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Doch statt der erhofften vier Mannschaftspunkte fuhr der KTV nur einen ein, den Langhammer gegen Ersatzmann Moritz Roßbild holte. Vor allem damit, dass Torsten Wiedenhöft mit den letzten Abräumern noch an Hopfe scheiterte, haderte Zeulenrodas Kapitän.

Doch fragt man beim Wernburger nach, ist das nicht etwa Glück, sondern ein Qualitätsmerkmal: „Wir haben fast alle engen Sätzen für uns entschieden. Es ist ja kein Zufall, dass wir in den entscheidenden Phasen die Würfe setzen“, so Hopfe. Und er sieht sein Team trotz Steigerung von über 200 Holz gegenüber der Partie gegen Zwickau noch nicht am Limit. „Da ist noch Luft nach oben – bei jedem Einzelnen. Ich zum Beispiel spiele 350 Volle. Das ist, ich will jetzt nicht sagen Kreisliga, aber es ist nicht viel“, sagte Hopfe. Wenn es trotzdem zu mehr als 600 Kegel reicht, lässt sich das aber mutmaßlich verschmerzen.

Schon jetzt mit dem Rücken zur Wand

Ganz andere Probleme hat man da schon in Zeulenroda, wo die Situation bereits in dieser Frühphase der Saison bedrohlich wird. Noch ist man ohne Punkte und wegen der Ligareform im kommenden Sommer droht im schlimmsten Fall die halbe Liga abzusteigen. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Da muss jetzt eine Leistungsexplosion her, damit wir auch unerwartete Punkte holen. Mit dem aktuellen Niveau wird es nichts, oder zumindest ganz schwer“, lautet Rico Langhammers wenig optimistische Prognose in Sachen Klassenerhalt.

SV Wernburg – KTV Zeulenroda 7:1 (3677:3466)

Manuel Hopfe – Torsten Wiedenhöft 2:2 (606:581)

Christian Zeh – Ronny Hahn 3:1 (616:592)

Moritz Roßbild – Rico Langhammer 2:2 (562:578)

Simon Axthelm – Norman Wiesenberg 3,5:0,5 (605:580)

Martin Müller – Thomas Funk 2:2 (624:592)

Alexander Conrad – Michael Prager 3:1 (664:543)