Oppurger Ortsgruppe der Volkssolidarität hält zusammen

Von Marcus Cislak

Oppurg. Einer der größten und aktivsten Ortsgruppen der Pößnecker Volkssolidarität ist die Oppurger. Als derzeit ziemlich schwierig bezeichnet Heike Lange, deren Vorsitzende, die Lage der Senioren. Die monatlichen Veranstaltungen, wie Vorträge, Kaffeenachmittage und Ausflüge, sind seit März freilich nicht möglich. Manche Alleinstehende sind einsam, doch das Gespräch am Gartenzaun, per Telefon oder bei einem Spaziergang helfe vielen. Ein Hygienekonzept für die jährliche Weihnachtsfeier im Dorfgemeinschaftshaus stand schon, doch bekanntlich ging nichts mehr. „Wir haben stattdessen Gutscheine für Apotheke und Drogerie sowie ein Anschreiben den 55 Mitgliedern gebracht“, erzählt sie über die schnell gefundene Alternative.

Wenn möglich und das die Bestimmungen erlauben, besuchen sie die Ortsgruppen-Mitglieder zu den Geburtstagen, ab dem 80. Lebensjahr gibt’s sogar ein Geschenk. Über die kleinen Gesten, die Nachfragen und Gespräche, Treffen im kleinsten Rahmen zeigen sich viele dankbar, ergänzt Kassenwartin Hella Pechtl.

„Wir haben übers Jahr sonst ein buntes Programm, auch mit Vorträgen von Volker Mach und Helmut Peterlein, welches auch Kolbaer oder Nicht-Mitglieder erreicht“, so die Vorsitzende. Eine engagierte Gruppe bereite alles vor, schmückt die Räumlichkeiten liebevoll.

Es waren 2020 unter anderem ein Seniorenfasching und Frauentagsfeier, sogar eine Modenschau und ein geselliger Nachmittag in der Knappmühle Linda geplant. Letzteres wäre das Highlight im Jahr 2020 gewesen.

Aufgehoben ist jedoch nicht aufgeschoben: Die Ortsgruppe möchte die zehn ausgefallenen Veranstaltungen in diesem, noch jungen Jahr nachholen und prüft derzeit, ob die Wunschtermine machbar sind. Ein Hygienekonzept sei ja schon vorhanden. „Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen“, so Heike Lange. Ansonsten sei durch die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde auch kurzfristig ein Zugang zu den Räumlichkeiten realisierbar, um sich einfach in lockerer Runde treffen zu können – insofern es die Lage wieder erlaubt.

Die Ortsgruppe, die zwischenzeitlich auch schon hundert Mitglieder zählte, wurde 1951 auf Initiative einer Lehrerin und des Gemeinderats gegründet, hauptsächlich um den damaligen Flüchtlingen zu helfen. Die solidarische Gruppe habe seit dem durchgängig bestanden und entwickelte sich über die Jahre zu einer vitalen Gemeinschaft. Auf Initiative Inge Sattlers, Langes Vorgängern, habe sich ab 2002 ein reichhaltiges Programm mit monatlichen Veranstaltungen entwickelt, sagt die Kassenwartin. Durch Sattlers Umzug nach Rudolstadt wurde eine Wahl nötig, welche die 54-Jährige Heike Lange 2018 für sich entschied. Sie knüpft an die ehrenamtliche Arbeit ihrer Vorgängerin an.

Foto: Marcus Cislak

BU: Die Vorsitzende der Oppurger Ortsgruppe der Volkssolidarität Pößneck, Heike Lange (l.), geht mit Kassenwartin Hella Pechtl spazieren