Pößneck. In nicht wenigen Berufen müssen die Mitarbeiter auch an heißen Sommertagen draußen arbeiten. Dazu gehören auch die Zustellkräfte der Post.

Seien es Straßenbauer, Photovoltaikanlagen-Monteure oder auch die Betreiber von Bratwurstständen. Sie alle eint derzeit der Umstand, dass sie sich kaum den Temperaturen des Sommers entziehen können und beim Arbeiten der Hitze trotzen müssen.

Das gilt auch für die Zusteller der Deutschen Post/DHL. Auch bei 35 Grad Celsius sind diese mit Fahrzeug, Fahrrad oder zu Fuß von Haus zu Haus unterwegs, um ersehnte Lieferungen an die Kunden zu übergeben. Brief- und Paketzustellerin Sylvia Steiner aus Kleindembach etwa steigt in Pößneck fröhlich lächelnd aus dem Elektro-Lieferwagen. Denn auch wenn ihr Fahrzeug nicht über eine Klimaanlage verfügt, mache ihr die Arbeit auch unter diesen Bedingungen Spaß. Eigentlich bei jedem Wetter, auch wenn es schneit, sagt sie. Im Auto habe sie drei Anderthalb-Liter-Flaschen Wasser. „Die werden am Tag auch alle“, so Steiner, deren Dienst um 6.30 Uhr im Zustellstützpunkt beginnt und planmäßig um 15.30 Uhr endet. Die Kunden seien teils sehr mitfühlend, berichtet sie. „Erst vorhin sagte eine Kundin, es tue ihr leid, dass die Zusteller bei diesem Wetter Pakete tragen müssen.“ Manch freundlicher Anwohner böte ihr sogar eine Flasche Wasser an. Die Kunden sind eigentlich immer nett, hält Steiner fest, die seit Ende 2012 als Zustellerin arbeitet.

„Durstige Zeiten für Briefträger und Kuriere“, lauten dementsprechend die ersten Worte einer Mitteilung der Deutsche Post DHL Group von gestern. Insgesamt knapp 113.000 Zusteller zählt die Deutsche Post. „Wir informieren natürlich über die unterschiedlichsten Kanäle (digital und via Aushang) über die wichtigsten Regeln, unter anderem Trinken. Ausreichend und regelmäßig, das heißt, auch schon bevor der Durst einsetzt“, schreibt Sprecher Thomas Kutsch. Bei großer Hitze könne mehr als die doppelte Menge Flüssigkeit als sonst üblich notwendig sein. Wichtig sei auch, auf Anzeichen von hitzebedingten Beschwerden zu achten und Kleidung zu tragen, die eine ausreichende Wärmeabgabe erlaubt, aber gleichzeitig Schutz vor Sonnenstrahlung bietet. „Wir haben die passende Funktionskleidung und auch den passenden Sonnenschutz in der Grundausstattung für die Zustellkräfte.“ Zudem böten zahlreiche Niederlassungen ihren Kollegen auch zusätzliche Versorgung mit Wasser an. Die Briefmengen variieren demnach im Verlaufe des Jahres. In den klassischen Sommermonaten ist urlaubsbedingt weniger Postaufkommen vorhanden als in der Vorweihnachts- oder Vorosterzeit. Da würden zahlreiche Online-Geschenke bestellt. Im Jahresschnitt transportiere die Deutsche Post/DHL circa 57 Millionen Briesendungen und rund 5 Millionen Pakete am Tag.

Kommentiert: Martin Lücke über das Arbeiten an heißen Tagen

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