Neustadt. Im Rahmen einer Lesung mit Rolf Barth in der Stadtbibliothek Neustadt erhielten die Kinder der Grundschule Friedrich Schiller einen Leseausweis

Die „kleinen Mausepopel“ waren restlos von den Geschichten begeistert, die ihnen Rolf Barth alias Herr Schreiberling mitgebracht hatte. Mit diesem liebevollen Kosenamen waren die Erstklässler der Grundschule Friedrich Schiller gemeint, die am Mittwoch zu einer Lesung mit dem Berliner Kinderbuchautor in der Stadtbibliothek Neustadt zu Besuch waren. Bei dieser ging es auf eine literarische Reise mit Herrn Wolke, die gespickt war mit lustigen Zaubertricks, welche die Lachmuskeln des jungen Publikums ordentlich strapazierten.

Alina und Sofie freuen sich über ihren Leseausweis, den sie bei der Veranstaltung überreicht bekommen haben. 
Alina und Sofie freuen sich über ihren Leseausweis, den sie bei der Veranstaltung überreicht bekommen haben.  © Theresa Wahl

Doch auch wenn der Spaßfaktor groß geschrieben wurde, konnten die Kinder auch einiges an diesem Vormittag lernen. Etwa wie sich Geschichten entwickeln, ein Schreibprozess in Gang kommt, passend illustriert und schließlich zu einem Buch wird. Zum Schluss gab es außerdem eine Portion Traum-Zauber-Salz mit nach Hause, das als Inspiration für eigene Geschichten und behütete Träume dienen soll.

Um auch künftig in die Welt der Bücher eintauchen zu können, erhielten die Kleinen außerdem einen Ausweis, der es ihnen möglich macht, sich mit spannenden Lesestoff aus der Stadtbibliothek einzudecken. „Bei uns ist es Tradition, dass die Erstklässler einen Leseausweis geschenkt bekommen, um sich Bücher aus der Bibliothek ausleihen zu können“, sagte Petra Völkel, Leiterin der Grundschule Friedrich Schiller.

Bisher wurden die Leseausweise, deren Anschaffung durch den Schulförderverein finanziert wird, während der Schuleinführungsfeier an die Kinder ausgegeben. Dank der Unterstützung der Raiffeisen-Volksbank Saale-Orla Pößneck wurden diese nun erstmals im Rahmen der Lesung an die Erstklässler verteilt. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass ihr regelmäßig in die Bibliothek geht, Bücher ausleiht und diese zu Hause lesen könnt, deshalb haben wir die Veranstaltung heute gerne unterstützt“, sagte Jens Schmalwasser, Bereichsleiter Vertriebsmanagement der Raiffeisen-Volksbank.

Freude am Buch vermitteln

Das Lesen und die Literatur sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit an der Schiller-Schule. „Unsere Schule trägt den Namen des Dichters Friedrich Schiller, deshalb soll sein Wirken für uns Vorbild sein. Bücher zaubern Bilder im Kopf, was für die Kinder gewinnbringend ist“, erklärte Petra Völkel. So ist die Einrichtung seit zehn Jahren Leseschule. Mit verschiedenen Angeboten soll die Freude am Buch vermittelt und gleichzeitig die Lese- und Sprachkompetenz gefördert werden. Und dass „mit allem, was das Medium bietet“, so Petra Völkel. Dazu zählen unter anderem Lesewettbewerbe, Lesefenster im Schulhaus, Vorlesetage, eine Schulbibliothek und Buchvorstellungen. Seit vielen Jahren wird außerdem eine intensive Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek gepflegt.

So werden unter anderem Projekte an der Schule mit passenden Buchmaterial unterstützt, ebenso regelmäßig Besuche in den Schulalltag eingebettet. „Nach einem Besuch und einer Einführung kommen die Kinder mit ihren Eltern wieder und nutzen die Bibliothek“, so auch die Erfahrung von Alexandra Junge, Leiterin der Stadtbibliothek Neustadt. Dann steht der regen Nutzung des Leseausweises ja nicht mehr im Wege.