Weimar. Mit Nervenstärke und jugendlicher Unbekümmertheit starten die Volleyball-Herren von Meister Knau in die Bezirksliga. Die unausgewogene Kaderbesetzung fällt den Oberländern in Weimar nicht auf die Füße.

Einen regelrechten Bilderbuchstart in die neue Spielzeit haben am Samstag die Volleyballer aus Knau hingelegt. Sowohl gegen die Hausherren aus der Kulturstadt als auch gegen Aufsteiger VC Schloß Apolda II hielten sich die neu formierten Oberländer zum Opening zumindest satztechnisch schadlos und verbuchten die ersten sechs Punkte auf ihrem Konto. Etwas überraschend deutlich in den Ergebnissen, traten die Rot Weißen zwar als Titelverteidiger ans Netz, mussten aber im Vorfeld durch diverse anderweitige Verpflichtungen und Ausfälle mit Olaf Pätz, Jonas Schwuchow, Maik Lückemann, Kapitän Andre Weise und Libero Philipp Meier gleich auf fünf spezialisierte Annahmespieler kurzfristig verzichten.

Zwar gingen dennoch zwölf Akteure im Weimarer Westen ins Protokoll ein, allerdings stellte sich die Situation mit vier Mittelblockern und vier Zuspielern eher etwas suboptimal dar. So richtig angemerkt hat man das dem Knauer Spiel aber nicht wirklich, mit 9:5 verzeichneten sie dann nach den ersten Ballwechseln gleich die erste Führung. Mit ihrem extrem langsamen Spieltempo gelang es den sehr routinierten SVV‘lern aber nun immer wieder, den Rhythmus aus dem Rot Weißen Angriffsspiel zu nehmen und selber eigene Akzente zu setzen. Das muntere Punkt-Wechsel-Punkt-Spielchen gipfelte schließlich darin, das die Oberländer zunächst zwei Satzbälle liegenließen (24:22), danach einen abwehren mussten, um selber noch mit 27:25 zu triumphieren.

Früher Wirkungstreffer zahlt sich aus

Und dieser Nackenschlag schien zu sitzen, denn von 5:2 über 15:9 zum 25:21 kontrollierten die Knauer den nächsten Durchgang und gingen damit nicht nur mit 2:0 nach Sätzen in Front, sondern enteilten den Gastgebern auch im dritten Durchgang beinahe uneinholbar zum 8:0. Das Zurückschalten in den Verwaltungsmodus wurde danach aber fast zur Farce, denn der Vorsprung war bei 20:20 komplett aufgebracht und bei 22:24 drohte gar der Satzverlust – allerdings hielten die Nerven der Knauer, ganz im Gegensatz zu denen ihrer Netzkonkurrenten, bei denen nun nach insgesamt schon acht gespielten Sätzen (Vorspiel 2:3) auch die Kräfte komplett schwanden.

Und dass das Knauer Spielgerüst wohl noch das ein oder andere Spiel für mehr Konstanz benötigt, konnte man nun auch im anschließenden Vergleich mit den Liganeulingen des VC Schloß Apolda II erkennen. Auch hier wog das Netzgeschehen zu Beginn hin und her und fast schien es, als ob sich der Aufsteiger bei 20:19 in die bessere Ausgangsposition manövrieren könnte. Dann allerdings kassierte Apolda gleich sechs Punkte in Serie und war den ersten Durchgang los.

(Beinahe) umgekehrtes Spiel in Durchgang zwei

Dieses Drama widerfuhr den Oberländern nun beinahe im zweiten Satz, welchen sie von 8:3 zum 18:11 immer dominierten, die folgende Schwächephase zum 20:23 aber ganz am Ende noch nervenstark kontern konnten (25:23). Nun war die Luft bei den aufopferungsvoll kämpfenden Apoldaern aber scheinbar raus, denn schnell mit 0:5, 2:12 und später mit 8:20 im Rückstand, ermöglichten sie den Rot Weißen schließlich den einzigen klaren Satzsieg des Tages (14:25).