Martin Schöne über das Warten auf die Seuche.

Man hört in alltäglichen Gesprächen in Sachen ASP immer wieder Zweifel. Wie könne es denn sein, dass die Seuche teilweise nur Kilometer von der deutschen Außengrenze entfernt in Polen auf der einen Seite und in Belgien auf der anderen Seite nachgewiesen werde, aber nicht bei uns.

Dabei bietet die „Wurstbrotinfektion“ hier einen hinreichenden Erklärungsansatz. Der Fachdienstleiter im Veterinäramt fügte hier hinzu: „Der Ausbruch in Tschechien konnte innerhalb von 18 Monaten erfolgreich bekämpft werden. Bei dem ASP-Ausbruch in Belgien im Sommer 2018 ist dies noch nicht gelungen.“

Die Auswirkungen eines möglichen Ausbruchs in Deutschland sind nicht zu unterschätzen, der Schweinefleischexport könnte zusammenbrechen, Abertausende Tiere müssten gekeult und entsorgt werden. Allein der Aufwand der zur Eindämmung womöglich nötigen Maßnahmen erschlägt einen beinahe – billig wäre das sicher auch nicht. Ein großräumiger Ausbruch wäre demzufolge in vielerlei Hinsicht ein dramatischer Verlust.

Die Fachzeitschrift Fleischwirtschaft schrieb etwa im Januar 2019 auf ihrem Webportal am Beispiel von ASP-Fällen in Hausschweinbeständen in Russland 2018: „Wie das Moskauer Landwirtschaftsministerium mitteilte, mussten deshalb insgesamt etwa 250.000 Schweine gekeult werden.“ Es bleibt abzuwarten, wie es in Deutschland weitergeht.