OTZ-Sportreporter Alexander Hebenstreit über die Situation im Frauenfußball.

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es so schön. Insofern passt das, was mir im Laufe der Woche vor die Linse kam, wie die Faust aufs Auge. Wobei es im konkreten Fall vielmehr um mangelnde Konkurrenz und damit einhergehend um ein Geschäft geht, das eher kurz vor der Pleite steht. Der Spielplan der Verbandsliga im Frauenfußball ist veröffentlicht und huiii verspricht der eine mitreißende Saison.

Satte fünf Mannschaften kicken in der Liga, die sich immerhin „höchste Spielklasse Thüringens“ nennen darf. Dass sie das ungeachtet ihrer Größe ist, will ich da gar nicht in Abrede stellen, aber würdig ist sie dieser Bezeichnung in der Form kaum. Von vereinzelten Spielklassen im Großfeld-Nachwuchsbereich auf Kreisebene kennt man es ja, aber wenn es nun schon die „höchste Spielklasse Thüringens“ – was in meinem Kopf übrigens von Mal zu Mal lächerlicher klingt – bei den Erwachsenen betrifft, ist das einfach nur beschämend.

Klar: Mannschaften kann man sich nicht backen, aber wenn von vormals neun Teams bei einem Aufsteiger noch fünf übrig bleiben und von den bisher 14 Landesklässlern niemand nach oben will, sollte man sich beim TFV einmal Gedanken machen. Oder noch besser: Tatsächlich etwas tun, um an der Trendwende zu arbeiten.

Bis es jedoch soweit ist, dürften sich die Fußballerinnen aus Weimar, Oberlind und Meiningen sowie vom FC Carl Zeiss Jena und dem FFC Saalfeld jedenfalls tierisch freuen, gleich viermal gegen alle anderen Mannschaften anzutreten. Die Anzahl der Spiele entspricht so zwar der der Vorsaison, aber mit so einer Vierfachrunde kann ich mich einfach nicht anfreunden.

Wenn man mich fragt, wäre mein Vorschlag gewesen, die Verbandsliga aufzulösen und die verbliebenen Mannschaften auf die beiden Landesklassen zu verteilen. Die könnte man dann ja trotzdem Verbandsliga nennen, wenn man das möchte. Wobei . . . dann wüsste man ja gar nicht, welche von beiden die „höchste Spielklasse Thüringens“ wäre, was natürlich geklärt sein muss. Insofern war es wohl doch keine so gute Idee.