Wernburg. Der Prolog liegt nun fast hinter den Keglern des SV Wernburg, es geht in die Vollen – und zwar gleich richtig. Als erster Prüfstein im Unternehmen Aufstieg wartet Erstliga-Absteiger TSV Zwickau.

Ob Martin Müller jeden Morgen mit Zitteranfällen zu kämpfen hat, weil er täglich nur ein Kalenderblatt abreißen darf, ist nicht überliefert. Auch nicht, ob Christian Zeh auf dem Weg nach Hause alle zwei Minuten auf die Uhr schaut und feststellen muss, dass sich die Zeiger genauso wenig bewegt haben wie beim letzten Mal. Selbst ob sich Alexander Conrad jede Nacht stundenlang im Bett hin und her wälzt, voller Ungeduld auf das erste Ligaspiel, wissen wir nicht. Was wir aber mit Gewissheiten sagen können: Die Zeit der Entbehrung ist nahezu Geschichte. Am morgigen Sonnabend geht es endlich wieder so richtig in die Vollen.

„Es wird echt Zeit, dass es wieder losgeht. Das kann man nicht anders sagen“, hält entsprechend Manuel Hopfe vom SV Wernburg fest. Der erste Spieltag der 2. Bundesliga steht an und dabei kommt es gleich zum Kracher zwischen Thüringens bester Mannschaft im Herren-Kegeln und Erstliga-Absteiger TSV Zwickau. Mit einem Schlag von Null auf Hundert, wenn man so will.

Noch nicht bei 100 Prozent des Leistungsvermögens

Geht es nach Spielertrainer Hopfe, ist das genau der richtige Einstieg auf dem Weg zum erklärten Ziel: Staffelsieg und Aufstieg. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Zwickauer schwer zu schlagen sind, wenn sie einmal ins Rollen kommen. Von daher ist es eine ganz gute Konstellation. Keiner unserer Spieler kann leichtsinnig in die Saison gehen. Jeder weiß genau: Wir müssen ab dem ersten Spieltag voll da sein.“

Dennoch sieht Hopfe seine Spieler noch nicht bei vollem Leistungsvermögens. „Es ist noch nicht jeder da, wo ich es mir wünschen würde, aber im Großen und Ganzen sind wir gut vorbereitet. Ich glaube, es geht auch gar nicht, jetzt schon bei 100 Prozent zu sein.“ Das sei auch gar nicht das Ziel der Vorbereitung gewesen. „Wir wollen über ein Jahr konstant gute Leistungen bringen und nicht auf ein bestimmtes Spiel trainieren.“

Heimstärke soll Weg zum Titel ebnen

Der Wernburger rechnet mit den Zwickauern im Kampf um den Staffelsieg und geht entsprechend auch von einer engen Partie aus. „In diesem Spiel wird es wohl in jedem einzelnen Duell auf Kleinigkeiten ankommen. Die Tagesform wird entscheiden.“ Ein wesentlicher Trumpf könnte der Heimvorteil werden, den es über die komplette Saison auszuspielen gilt. „Unser Ziel ist es, Zuhause ungeschlagen zu bleiben. Das muss unser Anspruch sein, ist aber nicht selbstverständlich“, so Hopfe.

Die eingangs erwähnte Ungeduld war im Wernburger Lager übrigens so groß, dass sie sich entschieden, die Sommerpause zumindest um drei Stunden zu verkürzen. Anwurf ist nämlich nicht wie gewohnt um 15 Uhr, sondern bereits zur Mittagszeit. Das wird bei allen Heimspielen der Saison der Fall sein – wie zu erfahren war, allein aus organisatorischen Gründen, da es aktuell keinen Pächter für die Gaststätte gibt.

SV Wernburg – TSV Zwickau, Anwurf Sonnabend 12 Uhr