Katzhütte wählt am Mittwoch neuen Vize-Bürgermeister - die Chefin hat diesen Namen auf dem Zettel

Henry Trefz
| Lesedauer: 3 Minuten
Seit dem Rücktritt von André Krannich als Beigeordneter der Gemeinde Katzhütte sucht der Gemeinderat nach einem Nachfolger. Am Mittwoch wird gewählt.

Seit dem Rücktritt von André Krannich als Beigeordneter der Gemeinde Katzhütte sucht der Gemeinderat nach einem Nachfolger. Am Mittwoch wird gewählt.

Foto: André Krannich / Archiv

Katzhütte  Nach dem Rücktritt von André Krannich wird mit Spannung erwartet, wer den Kurs der Bürgermeisterin unterstützen soll. Die hat schon eine konkrete Vorstellung

Nach der Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der VG Schwarzatal ist die Gemeinde Katzhütte, die erste, die das parlamentarische Jahr in der Region eröffnet. Der Gemeinderat tritt sich zur bereits 27. Sitzung der laufenden Legislatur am Mittwoch, dem 25. Januar 2023, um 19 Uhr wie immer im Herrenhaus in der Neuhäuser Straße 15.

Die Tagesordnung wird bestimmt von den Folgen des politischen Erdbeben, das von einem Antrag der Großbreitenbach-Fusionsbefürworter ausgelöst wurde. Weil Fristen der Gesetzgebung abzulaufen drohten, wollte die das Thema tragende Fraktion "BI Oberes Schwarzatal" ein neuerliches Bekenntnis des Gemeinderates zum bereits vor fast fünf Jahren beschlossenen Beitritts zur Landgemeinde Großbreitenbach zu erzwingen, zu dem es seitdem nie wieder gekommen war.

Weil die Mehrheitsverhältnisse klar schienen, wurde die Abstimmung gewagt und ging mit fünf zu acht Stimmen verloren. In der Konsequenz trat zunächst Fraktionsvorsitzender Martina Walther von ihrem Amt zurück. Kurz darauf gab die Fraktion selbst ihre Selbstauflösung bekannt, die früheren Mitglieder sind seitdem offiziell fraktionslos.

Bevor sich der Gemeinderat an seine Neusortierung macht, ist nach den üblichen Formalitäten noch die neue Friedhofssatzung zu beschließen.

Anschließend muss der Gemeinderat einen Nachfolger für André Krannich wählen. Auch er war als Konsequenz aus der Abstimmungsniederlage von seinem Amt als Beigeordneter mit der Begründung zurückgetreten, die Bürgermeisterin brauche als Stellvertreter ein Gemeinderatsmitglied, der den Kurs der Eigenständigkeit mit trage. Er will allerdings als Mitglied des Gemeinderates weiter machen.

An Beigeordneten hat die Gemeinde in der Tat einen deutlich erhöhten Verschleiß. Ramos Geyers Amtsvorgänger Wilfried Machold etwa hatte einen Stellvertreter Namen Michael Zimmer. Der bezog Jahre nach seiner Wahl eine andere Position beim Thema Gebietsreform, bemühte sich aber selbst immer darum, seine Funktion als Beigeordneter von seiner Haltung als Fraktionsvorsitzender zu trennen. Nichtsdestotrotz war dieser Zweispalt seinen Gegnern ein Dorn im Auge und sie betrieben seine Abwahl. Der Rechtsstreit darum, ob dies rechtmäßig war, verlief nur deswegen im Sande, weil zwischenzeitlich die Legislatur zu Ende war.

Dass Michael Zimmer trotz der ordentlichen Neuwahl der Gemeinderates im Sommer 2019 Lust auf eine erneute Kandidatur für das Amt hat, gilt als eher unwahrscheinlich, von den Chancen auf einen Erfolg in der geheimen Wahl einmal abgesehen.

Bürgermeisterin Ramona Geyer betonte im Gespräch mit unserer Redaktion, es gehe nun auch in diesem Wahlakt darum, ein Signal der Versöhnung zu setzen und einen Kandidaten zu finden, der weder der einen noch der anderen Seite zugerechnet wird. Nicht zuletzt wegen der übersichtlichen beruflichen Belastung und der ausgewiesenen Kompetenz in Sachen Umwelt und Natur werde sie dem Gemeinderat daher vorschlagen, Renate Möller-Hesse zu wählen.

Später geht es um die Neubesetzung der Ausschüsse, als Konsequenz aus der Fraktionsauflösung. Jetzt muss deren Besetzung nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl stattfinden und die Sitze nach dem Ergebnis der einzelnen Listen neu sortiert werden.

Im einzelnen betrifft das den Haupt- und Finanzausschuss und den Bauausschuss. Auch muss ein Vertreter der Gemeinde Katzhütte in der Gemeinschaftsversammlung der VG "Schwarzatal" neu festgelegt werden.

Vor dem nichtöffentlichen Teil gibt es Gelegenheit zu Anfragen der Bürger sowie der Gemeinderäte und Informationen der Bürgermeisterin.