Landkreis. Auch Landwirte aus dem Kreis Saalfeld-Rudolstadt beteiligen sich an der Bauern-Demo in Berlin. Im Konvoi geht es über die Autobahn.

Tausende Traktoren und ihre Fahrer sind auf dem Weg in Richtung Berlin zur bundesweiten Protestveranstaltung der Landwirte. Dort wollen sie ihren Unmut gegen Umwelt- und Landwirtschaftspolitik kund zu tun. Mehr als 1600 Traktoren fahren dabei über Thüringer Autobahnen. Elf von ihnen kommen aus dem Landkreis – aus Remda, Teichröda, Sundremda, Königsee, Dittrichshütte und Munschwitz.

Mal mit sechs, mal mit 50 Stundenkilometern bewegt sich der Tross ab 12 Uhr voran. Mindestens zehn Stunden werden sie unterwegs sein. Alexander Eger vom Maschinenring Saaletal-Holzland in Rudolstadt vergleicht die Fahrt mit einer Ziehharmonika. Mal staucht sich alles, dann zieht es sich wieder auseinander. Er sitzt in dem Tieflader, der den Konvoi abschließt. Dieser dient als Abschleppfahrzeug, falls eine der landwirtschaftlichen Maschinen liegen bleibt. Bis jetzt, drei Stunden nach Abfahrt „läuft aber alles relativ gut“. Über Handy bleiben die Fahrer in Kontakt.

Umfangreiche Auflagen für denTrecker-Konvoi

Die Auflagen von der Polizei für die Tour sind hart, sagt Eger. Bereits beladene Tieflader dürfen nicht mit, Anhänger sind verboten, wer den Tross verlässt, kommt nicht wieder rein und muss über andere Straßen ausweichen und und und. 13 Seiten umfasse der Auflagen-Katalog. Nur das Alter der Trecker spiele keine Rolle, sogar einen alten Unimog mit bayerischem Kennzeichen habe er gesehen. Dass ihre Aktion Aufmerksamkeit erzeugt, merken die Fahrer an den zahlreichen Schaulustigen, die sich an den Autobahnbrücken scharen und winken. Manche sogar mit Mistgabel. Alexander Eger deutet das aufgrund der Mimik der Winkenden aber als wohlwollendes Zeichen. Auch Lichthupen von entgegenkommenden Lkw gibt es häufig.

Ziel der Fahrt ist das brandenburgische Beelitz, wo ein Spargel-Bauer Übernachtungsmöglichkeiten auf seinem Gelände für diesen und etliche weitere Konvois zur Verfügung stellt. Dienstag ab sechs Uhr geht es dann weiter in die Hauptstadt zur Kundgebung am Brandenburger Tor.

Der Traktor der Agrargenossenschaft Teichel macht sich auf dem Weg zur Sammelstelle in Triptis. Die Fahne musste auf der Autobahn jedoch abgemacht werden, das war Teil der umfangreichen Auflagen.
Der Traktor der Agrargenossenschaft Teichel macht sich auf dem Weg zur Sammelstelle in Triptis. Die Fahne musste auf der Autobahn jedoch abgemacht werden, das war Teil der umfangreichen Auflagen. © Stefan Blöttner