Jens Voigt sieht beim Kulturpalast die Politik gefordert.

Stefanie Hertel hat es getan, Jazz-Altmeisterin Uschi Brüning ebenso und nun sogar die international renommierte Theater- und Opernproduzentin Eva Wagner-Pasquier: Mit ihrer Unterschrift plädieren sie für den Erhalt des Kulturpalastes Unterwellenborn. Und zwar nicht als stilles Denkmal, sondern als Ort von Begegnung und kulturellem Leben.

Dass die im vorigen Herbst gestartete Petition solche prominente Resonanz findet, ist ein starkes und wichtiges Zeichen der Solidarität mit dem Kulturpalast-Verein. Aber es wird nicht reichen. Denn im Unterschied zum Bauhaus des Volkes in Probstzella oder gar zu Schloss Schwarzburg zeigt sich der Eigentümer des Kulturpalasts wenig interessiert an dessen Zukunft, will ihn offenbar nur möglichst teuer loswerden und tut für den Erhalt fast nichts – außer Geld des Landes verbauen zu lassen.

So droht es ewig weiter zu gehen, aber das darf es nicht. Weil die Rettung des Palasts irgendwann unbezahlbar wird und die Verbundenheit in der Region mit den Jahren schwindet. Wer ihn wirklich bewahren und beleben will, muss den Eigentümer mit neuen Angeboten locken und dessen Pflichten einfordern. Dazu gehört, dass sich auch Landkreis und Freistaat deutlicher einbringen. Schließlich haben sie mit dem Verkauf des Palastes vor 26 Jahren dessen Niedergang mit verschuldet.

Kunst-Prominenz hilft Kulturpalast-Freunden in Unterwellenborn