Saale-Holzland. Ute Tobisch fand ihr allererstes Bild schön. Dann „schmierte“ jemand daran herum und es gefiel ihr nicht mehr. So wurde es zum Geschenk für die Oma.

  • Interesse am Malen vor Jahrzehnten beim Zeiss-Firmenfest in Jena geweckt.
  • Im Jahr 2021 hat die Hainspitzerin wieder mit dem Malen angefangen. Zeitweise sei es eine Besessenheit gewesen.
  • Warum Ute Tobisch ihre Hündin Lieschen auf Bildern verewigt.

Realismus mit viel Liebe zum Detail – so beschreibt Ute Tobisch aus Hainspitz ihren Malstil. Stimmungsvolle Landschaftsbilder bringt sie besonders gern mit Ölfarben auf die Leinwand, ebenso Tierporträts mit Pastellkreide. „Ich liebe es, mit Pastellen zu zeichnen. Mit den brillanten, leuchtenden Farben lassen sich gute Ergebnisse erzielen und man braucht keine Pinsel, Lösungsmittel oder eine Palette. Ich mag es auch, wenn ein Bild eher Ton-in-Ton gezeichnet ist.“

Saale-Holzland: 17 Bilder sind ab sofort im Museum Bad Klosterlausnitz zu sehen

17 Bilder von Ute Tobisch sind ab sofort und bis zum 14. April dieses Jahres im Heimatmuseum in Bad Klosterlausnitz ausgestellt. Die Ölbilder auf Keilrahmen und Pastellarbeiten hinter Glas zeigen unter anderem fiktive Landschaften, Stillleben, Tier- und Menschenporträts.

Eines von Ute Tobischs Bildern, das in der Ausstellung in Bad Klosterlausnitz zu sehen ist.
Eines von Ute Tobischs Bildern, das in der Ausstellung in Bad Klosterlausnitz zu sehen ist. © OTZ | Ute Flamich

Ute Tobisch war 14 Jahre alt, als ihr Interesse an der kreativen Kunst bei einem Zeiss-Firmenfest in Jena geweckt wurde. Anlässlich der Veranstaltung habe es damals verschiedene Aktivitäten für Kinder und Jugendliche gegeben. Unter anderem sei der Maler und Grafiker Hans Lasko (1900-1979) vor Ort gewesen. „Ich habe bei ihm gemalt und er sagte zu mir, dass wenn ich Lust habe und ich schon 14 bin, ich in seinen Malkurs für Erwachsene kommen darf. Das habe ich dann auch getan.“

Ihr erstes Bild sei ein mit Pastellkreide gemaltes Mädchen gewesen. „Ich war richtig stolz darauf, doch dann legte Hans Lasko los“, sagt Ute Tobisch. „Er hat aus meiner damaligen Sicht in meinem Bild herumgeschmiert.“ Ihr habe es am Ende gar nicht mehr gefallen und sie habe es ihrer Oma geschenkt, erzählt die gebürtige Jenaerin mit einem Schmunzeln.

2021 hat Ute Tobisch aus dem Saale-Holzland wieder mit dem Malen begonnen

Bis 1980 habe sie sich im Malen ausprobiert, dann wurde ihr Sohn geboren und sie habe erst einmal kein Interesse mehr daran gehabt. Erst 2021 habe sie wieder angefangen. Sie sei krank gewesen und nutzte das Malen als eine Form der Therapie. Zeitweise sei das kreative Arbeiten sogar zu einer Besessenheit geworden. „Ich hatte nachts Schlafprobleme. Dann bin ich oft aufgestanden und habe gemalt.“

Die Künstlerin hat ein selbstgemaltes Lieblingsbild: Dabei handele es sich um eine Fantasie-Berglandschaft, in welcher ein Hund verewigt ist. Irgendein fiktiver Vierbeiner aber ist es nicht, sondern Ute Tobischs Hündin Lieschen. Als Lieschen im Alter von 16 Jahren starb, habe sie sich vorgenommen, ihre Hündin in allen Bildern einzufügen, wo sie ihrem Gefühl nach hinpasste. So hat das Tier bisher in fünf Werken der Künstlerin einen Platz gefunden.

Saale-Holzland: 15 bis 20 Katzen und Hunde als Auftragsarbeiten gemalt

Lieschen sei für sie nicht nur ein treues Familienmitglied gewesen, sondern auch ein Fotomodell. „Nach einiger Zeit besaß ich eine große Auswahl an Fotografien von ihr und habe mich gefragt, wie ich sie noch anders darstellen könnte.“ Somit fing Ute Tobisch an, Lieschen zu zeichnen. Mit jeder Zeichnung habe sie ihr Können weiterentwickelt und Freude am Malen von Tierporträts gefunden. „Dabei achte ich sehr genau auf Wiedererkennbarkeit und Ausdruck. Ich merke immer wieder, dass es eine besondere Wertschätzung ist, sein geliebtes Tier gemalt zu sehen“, sagt sie. Als Auftragsarbeiten entstanden sind aus ihrer Hand bisher zirka 15 bis 20 Katzen- und Hunde-Bilder. „Diese sind nicht alle verkauft worden, manche habe ich auch verschenkt. Ein Mädchen hatte Tränen in den Augen und hat mein Bild von ihrem geliebten Haustier eine halbe Stunde auf dem Schoß gehalten“, sagt Ute Tobisch. Es sei immer wieder eine wunderbare Erfahrung zu sehen, wenn ihre künstlerischen Arbeiten beim Betrachter ankommen und diesen berühren.

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Die Ausstellung ist bis zum 14. April zu den Öffnungszeiten des Heimatmuseums in Bad Klosterlausnitz zu besichtigen. Das Museum in der Geraer Straße 20 hat dienstags, donnerstags und freitags von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 13.30 bis 15.30 Uhr sowie nach Vereinbarung. Telefonisch ist Museumsleiterin Petra Gerhardt zu erreichen unter der Nummer 036601 / 92 48 9.

Die Künstlerin selbst ist telefonisch zu erreichen unter der Nummer 036691 / 52 15 2. Ihre Webseite ist zu finden unter www.ute-tobisch.de.