Eineborn. Fünf Windräder plant Meridian Neue Energien im Wald in der Gemarkung Eineborn zu errichten. Eine Bürgerinitiative möchte dies verhindern.

Im Wald in der Gemarkung Eineborn möchte das Unternehmen Meridian Neue Energien fünf Windräder errichten. Nicht weit entfernt, in der Gemarkung St. Gangloff, plant zudem ABO Wind die Errichtung von ebenfalls fünf Anlagen. Die BI St. Gangloff legte nun Widerspruch zu dem erteilten Vorbescheid für das Vorhaben der Meridian Neue Energien ein.

Mitglied der BI St. Gangloff: „Es geht uns um unsere Gesundheit“

„Wir möchten unsere Kulturlandschaft Holzland erhalten, weil es unsere Identität, Geschichte und eine schöne und lebenswerte Umgebung ist“, sagt Kerstin Bärthel, Mitglied der BI St. Gangloff. Seit 2016 engagiert sie sich in der Bürgerinitiative. Rund 2.500 Einwände wurden nach Angaben der St. Gangloffer Bürgerinitiative jüngst gegen den Vorbescheid eingereicht. Welche Hauptbeweggründe die BI im Widerspruch anführe? Zwei der Anlagen würden sich demnach direkt in der Wasserschutzzone drei befinden, zwei weitere in der angrenzenden geplanten Wasserschutzzone, heißt es seitens Bürgerinitiative. „Wir sehen die Gefahr, dass das Grundwasser beeinträchtigt wird und damit auch die Qualität und Menge des Trinkwassers“, erklärt Kerstin Bärthel. Ein weiteres Problem sehen die Windkraftgegner im Hinblick auf Lärm, Schall und Infraschall. Es sei nachgewiesen, dass Menschen von Infraschall gesundheitlich beeinflusst würden. „Wir haben Bedenken, dass Gesundheitsschädigungen auf Menschen zukommen“, sagt Bärthel. Hinzu komme die Zerstörung des Waldes. „Und alles immer vor dem Hintergrund, dass Windkraft keine sichere Energieversorgung gewährleistet“.

„Die Genehmigungsbehörden machen es sich auf keinen Fall leicht und überprüfen alles ganz genau“, sagt Arnd Köhler, der Geschäftsführer der Meridian Neue Energien. Mittlerweile habe man die Genehmigung des immissionsschutzrechtlichen Vorbescheids zur Errichtung sowie für den Betrieb der fünf Anlagen erhalten. „Im Hauptverfahren wird nun geprüft, ob wir endgültig bauen dürfen“, sagt Köhler über den aktuellen Projektstand.

Pro Anlage könnten 3.500 Haushalte mit Strom versorgt werden

„Man wird von den umliegenden Gemeinden den Windpark sehen“, zumindest in einigen Teilen der Ortschaften. Es sei nachvollziehbar, dass dieser Fakt den Anwohnern missfalle. Fünf Anlagen plant Meridian in der Gemarkung Eineborn zu bauen sowie selbst zu betreiben. Vier der Anlagen sollen 261 Meter hoch sein, eine Anlage 250 Meter hoch. Alle fünf Windräder sollen in einem Nutzwald entstehen, entsprechende Ausgleichsflächen sind vorgesehen. Bei der Fläche, die für den Windpark angedacht ist, handelt es sich um ein ausgewiesenes Windvorranggebiet. Pro Anlage und pro Betriebsjahr könnten laut Köhler etwa 3500 Haushalte mit Strom versorgt werden. Verläuft das Projekt nach Plan, könnten die Windräder in etwa zwei bis drei Jahren errichtet werden. Seit etwa acht Jahren befasse sich das Unternehmen bereits mit dem Vorhaben in der Gemarkung Eineborn, schätzt Köhler. Von dem kürzlich eingereichten Widerspruch der BI St. Gangloff „Unser Holzland – kein Windkraftland“ hatte er zum Zeitpunkt des Gesprächs nach eigenen Angaben noch keine Kenntnis.

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Indes plant in unmittelbarer Nachbarschaft, in der Gemarkung St. Gangloff, das Unternehmen ABO Wind ebenfalls fünf Windräder zu errichten. Zu diesem Vorhaben hatte der Projektentwickler gemeinsam mit der Thüringer Energie- und GreenTech Agentur (ThEGA) und der Bürgerenergiegenossenschaft Saale-Holzland in dieser Woche zu einer Informationsveranstaltung im Hermsdorfer Stadthaus eingeladen. Rund 400 Menschen hatten sich zeitgleich eingefunden, um „Gegen Windräder im Holzland“ zu demonstrieren. Prominenten Beistand hatte es von dem Vorsitzenden der Werteunion, Hans-Georg Maaßen, gegeben.

Der kürzlich beim Landratsamt eingereichte Widerspruch der BI St. Gangloff gegen den Vorbescheid für das Vorhaben der Meridian Neue Energien werde nun zunächst geprüft und vom Umweltamt gesichtet, weiß Kerstin Bärthel.

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