Saale-Holzland. Bürgerin kritisiert, dass Bäume und Sträucher nicht sachgerecht verschnitten worden sind. Zudem ärgert sie Müll, der achtlos in die Natur geworfen und auch von Bauhof-Mitarbeitern nicht weggeräumt werde.

Der Bauhof der Gemeindeverwaltung von Bad Klosterlausnitz hat vom 26. bis 28. Februar Gehölzschnittarbeiten durchgeführt. „Ich würde es viel eher als Kahlschlag bezeichnen“, sagte Ramona Stenke.

Seit 24 Jahren wohnt sie im Wohngebiet Am Buchberg in Bad Klosterlausnitz und könne nicht verstehen, wie man Bäume und Sträucher derart „abrungsen“ könne, wie es erst kürzlich am Fußgängerweg unterhalb ihres Grundstückes passiert ist. „Davor hatte sich seit 1998 etwa 15 Jahre lang nichts getan und dann wurde damals auch nur abgeholzt und nicht ordentlich verschnitten“, sagte sie. „Und man braucht wirklich nicht Gartenbau studiert zu haben, um zu wissen, wie man verschneiden sollte und muss.“ Besonders ärgerlich sei, dass die Lücken, die damals entstanden sind, nie wieder neu bepflanzt wurden.

Manchmal stehen nur noch Stämme da. Ohne Sinn und Verstand ist man da zu Werke gegangen.
Ramona Stenke - Bürgerin von Bad Klosterlausnitz

Sieben Jahre seien nun etwa vergangenen, bis jetzt erneut „abgeholzt und nicht verschnitten“ wurde. Weil sie früher von der Arbeit nach Hause gekommen sei, habe sie mit den Männern sprechen und ihren Unmut kundtun können. Warum nicht jeder Strauch ordentlich verschnitten werde, habe sie wissen wollen. Dafür sei keine Zeit, sei die Antwort der Arbeiter vor Ort gewesen. Und: Das könnten ja die Anwohner machen. „Mir wurde auch gesagt, dass die Sträucher in fünf bis zehn Jahren ja wieder nachgewachsen sind“, sagte sie, die daran nicht glaubt. „Manchmal stehen nur noch Stämme da. Ohne Sinn und Verstand ist man da zu Werke gegangen.“

Bürgerin kritisiert: keine sachgerechte Pflege der Bäume und Sträucher

Ramona Stenke verweist auf die Baumsatzung von Bad Klosterlausnitz. In der steht, dass die Bäume und Sträucher zu schützen und sachgerecht zu pflegen sind. „Sicherung der Funktionsfähigkeit, des Naturhaushaltes und des Lebensraumes für die Tier- und Pflanzenwelt heißt es da, aber wie denn, wenn für die nächsten Jahre keine Zweige zum Draufsitzen vorhanden sind, geschweige denn Nestbau möglich ist oder Blüten zur Nahrungsaufnahme für Insekten zu finden sind? Ebenso gibt es keinen Schutzraum für Kleinstlebewesen.“

Saale-Holzland: Gemeinde argumentiert mit Verkehrssicherheit und Gefahren für Menschen

Der Bauhof der Gemeindeverwaltung von Bad Klosterlausnitz hat vom 26. bis 28. Februar Gehölzschnittarbeiten durchgeführt. „Ich würde es viel eher als Kahlschlag bezeichnen“, sagt Ramona Stenke.
Der Bauhof der Gemeindeverwaltung von Bad Klosterlausnitz hat vom 26. bis 28. Februar Gehölzschnittarbeiten durchgeführt. „Ich würde es viel eher als Kahlschlag bezeichnen“, sagt Ramona Stenke. © OTZ | Gemeinde Bad Klosterlausnitz

Wie die Gemeinde ihrerseits argumentiert, seien die Arbeiten aus zwei Gründen erfolgt: Zum einen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und, um das „Lichtraumprofil“ an öffentlichen Wegen sicherzustellen. Zum anderen benötigten Bäume und Sträucher Pflege, um eine Gefahr für Menschen durch morsche und herabfallende Äste auszuschließen, sagte Denise Acker, die Leiterin des Hauptamtes der Gemeinde Bad Klosterlausnitz. „Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz ist ein intensiver Gehölzschnitt in den Monaten Oktober bis Februar erlaubt. Dieser Rückschnitt sorgt dann dafür, dass die Gehölze wieder kräftig und gesund austreiben.“ Denise Acker ist der Ansicht, und dies entnehme sie auch dem weitestgehend positivem Feedback der Anwohner und Fußgänger, welche die öffentlichen Wege dort nutzen, dass der Bauhof der Gemeinde Am Buchberg eine „qualitativ gute und sehr fachgerechte Arbeit geleistet“ habe.

Ramona Stenke teilt diese Einschätzung nicht. „Im Osten scheint noch nichts in Sachen Naturschutz angekommen zu sein. Ich bin auch kein Grüner oder Radikaler, aber so geht das nicht. Ich kann so etwas nicht begreifen.“ Auch an der Kristall-Therme in Bad Klosterlausnitz seien Sträucher nicht ordnungsgemäß verschnitten worden.

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Als sehr ärgerlich empfinde sie zudem, dass in dem nun „abgeholzten Areal“ in ihrem Wohngebiet monatelang Müll herumlag. Plastikmüll, Glasschalen, volle Gläser, Essensreste und ähnliches habe sie dort gefunden, als sie den Müll vor mehr als zwei Wochen selbst entsorgte. Warum es der Bauhof nicht schaffe, diese Arbeiten zu erledigen, fragt sie sich. Aber auch, was Leute dazu bringt, ihren Müll überhaupt in der Natur zu hinterlassen, anstatt ihn mit nach Hause zu nehmen und dort entsprechend zu entsorgen.

Ramona Stenke möchte von der Gemeinde, der sie auch eine E-Mail geschrieben hat, wissen: „Wann wird nachgepflanzt? Bad Klosterlausnitz besteht nicht nur aus dem Kurpark!“