Eisenberg. Von wegen leichtfüßiger Tanz um die Stange – Pole-Fitness fordert den Körper wie kaum eine andere Sportart und ist längst nicht nur bei Frauen beliebt.

Meistens trifft man Elisabeth Markloff bei ihren Ponys auf der Pat-Ranch im Eisenberger Mühltal. Die Reitlehrerin unterrichtet dort Kinder im Reitsport und bietet auch Hobby-Horse an. Als erfahrene Reiterin sagt sie aber, dass man zum Pferdesport auch einen Ausgleichssport braucht, um trainiert zu bleiben. Also suchte sie nach etwas, was fit hält und ihr auch beim Reiten nützen könnte.

„Ich kam dann auf Pole-Fitness. Dann habe ich mir selbst eine Stange gekauft und angefangen“, sagt Elisabeth Markloff. Ihr gefiel die Sportart so gut, dass sie vor ein paar Jahren sogar anfing Trainerin für Pole-Fitness zu werden. Pole-Fitness ist mittlerweile eine beliebte Sportart, die nichts mit Clubs oder Erotik zu tun hat. „Das, was man beim Pole-Dance zum Beispiel in Clubs sieht, ist nur ein Bruchteil von dem, was Pole-Fitness wirklich ausmacht“, sagt die Pole-Trainerin.

Trainerin aus Eisenberg erklärt: Pole-Fitness hat Ursprünge in Asien

Das, was heute unter Pole-Dance oder Pole-Fitness verstanden wird, hat sich aus der traditionellen asiatischen Akrobatik entwickelt, welche vor allem von Männern betrieben wurde. Stangen oder Pfähle wurden in Asien schon sehr lange zum Trainieren benutzt. Aufzeichnungen darüber lassen sich bis ins zwölfte Jahrhundert zurückzuverfolgen.

„Pole-Fitness ist Kraftsport. Da ist der ganze Körper gefragt. Akrobatik und auch Technik machen den Sport aus“, sagt Markloff. Sie gibt einmal pro Woche einen Kurs im Gesundheitszentrum Elan in Eisenberg. Von blutigen Anfängern bis Fortgeschrittene sind alle willkommen. „Das schöne an der Sportart ist, dass jeder nach der Stunde mit einem Erfolgserlebnis rausgehen kann. Man erreicht in jeder Stunde ein bisschen was Neues“, sagt die Trainerin.

Pole-Kurs in Eisenberg für jeden

Pole-Fitness ist nicht nur was für sportliche Frauen. Größe, Gewicht oder Geschlecht spielen keine Rolle. Jede Übung, die man an der Stange machen kann, hat verschiedene Schwierigkeitsgrade und Abstufungen. „Es gibt ein paar Basisübungen, die sitzen müssen, bevor wir weiter gehen können“, sagt Markloff. Das, was so leicht und schwerelos aussieht, kostet viel Kraft und Konzentration. Ähnlich wie bei professionellen Tänzern sollen die Übungen für die Zuschauer auch genauso leicht aussehen.

Nicht nur für Frauen: Pole-Fitness ist für alle Menschen geeignet. 
Nicht nur für Frauen: Pole-Fitness ist für alle Menschen geeignet.  © Funke Medien Thüringen | Larissa König

Zu ihrem Kurs kommen zwar überwiegend Frauen, aber es sind auch Männer dabei. „In größeren Städten sind die Kurse meist noch bunt gemischter. Auch beim Alter gibt es keine Grenze nach oben“, sagt sie. Die jüngste Kursteilnehmerin ist 17. Aber auch Teilnehmerinnen, die schon 50 sind, sind mit dabei. Elisabeth Markloff sagt, dass Männer bei dem Sport durchaus den Vorteil haben, dass sie mehr Kraft haben für bestimmte Übungen.

Auch wenn Pole-Fitness als Sportart nichts mit Clubs zu tun hat, kann kürzere Kleidung durchaus hilfreich sein. „Je nachdem, was die Stangen für ein Material haben, brauchen wir die freie Haut einfach, um genügend Widerstand zu haben, damit mir bei den Übungen genügend Halt an den Stangen haben“, sagt die Pole-Trainerin. Dass eine Baumwoll-Leggins kaum Grip an einer Metallstange hat, leuchtet ein.