Crossen. Am Elsterfloßgraben bei Ahlendorf wurde erneut ein Biberdamm zerstört. Bürgermeister appelliert an Vernunft.

Am Elsterfloßgraben bei Ahlendorf, nahe der Landesgrenze, sei erneut ein Biberdamm zerstört worden, sagt Bürgermeister Herbert Zimmermann zu Beginn der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Crossen. Er appelliert für mehr Achtsamkeit und mahnt: Der Biber ist streng geschützt und die Zerstörung von Biberburgen oder Biberdämmen sei strafbar und könne bis zu 50.000 Euro Bußgeld kosten.

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Bereits zum zweiten Mal wurde die Zerstörung des Biberdammes, der für seinen Bau am Elsterfloßgraben die Grenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt gewählt hat, beobachtet. Der Vorfall sei bereits der Polizei und der Unteren Naturschutzbehörde gemeldet worden. Er selbst schaue ab und an nach dem Rechten, sagt der Bürgermeister. Und auch Jürgen Fuchs vom Förderverein Elsterfloßgraben weiß um die Bauten des Nagers und dessen Zerstörung. Seit über einem Jahr beobachtet Jürgen Fuchs das Tier. „Ich finde den Biber positiv“, sagt er.

Der Biberdamm am Elsterfloßgraben.
Der Biberdamm am Elsterfloßgraben. © Jürgen Fuchs | Jürgen Fuchs

Saale-Holzland-Kreis: Zerstörter Biberdamm ist kein Einzelfall

„Das erste Mal wurde der Damm komplett zerstört“, sagt Herbert Zimmermann. Und auch dieses Mal habe das Nagetier wiederaufbauen müssen. Um den zerstörten Damm erneut zu errichten, sei der Biber wieder gezwungen, Bäume, wie zum Beispiel junge Weiden und Erlen zu fällen. Zuständig sei vor Ort der Gewässerunterhaltungsverband (GUV) „Weiße Elster/Saarbach“, der die Aktivitäten des Bibers ebenfalls im Blick habe. Auch über mögliche Förderungen, zum Beispiel für die Aufforstung von Bäumen, möchte sich Crossens Bürgermeister nun informieren. „Der Elsterfloßgraben wird von den Behörden beobachtet“, sagt Zimmermann, der dazu anhält, das Zerstören des Biberdammes zu unterlassen.

Auch an der Rauda standen bereits im vergangenen Jahr Biberdämme im Verdacht, illegal zerstört worden zu sein. Vorfälle wie diese seien nach Angaben des NABU Thüringen leider kein Einzelfall. „Immer wieder gibt es in Thüringen Fälle von zerstörten Biberdämmen und -burgen, die vom Verband und anderen Institutionen sowie von Bürgerinnen und Bürgern bei der Unteren Naturschutzbehörde beziehungsweise der Polizei angezeigt werden“.

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