Saale-Holzland-Kreis. Wer im Amt bestätigt wurde, wer neu gewählt ist und wo im Landkreis Stichwahlen nötig sind.

Der Saale-Holzland-Kreis hat gewählt: Zuerst wurden die Stimmen für die neu zu wählenden Bürgermeister ausgezählt. Bis Redaktionsschluss am Sonntagabend waren die vorläufigen Ergebnisse aus Hermsdorf, Kahla, Dornburg-Camburg, Eisenberg, Bad Klosterlausnitz und Stadtroda bekannt.

In Hermsdorf und Kahla trat jeweils nur ein Kandidat zur Wahl an. Benny Hofmann (parteilos) bleibt mit 97,7 Prozent der Stimmen Bürgermeister der Holzlandstadt. „Ich habe zu meiner Frau gesagt, alles über 80 Prozent ist prima. Ich bin sehr dankbar für die Unterstüzung und sehe einen neuen Arbeitsauftrag für Hermsdorf“. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,6 Prozent. Kahlas Bürgermeister bleibt Jan Schönfeld (parteilos). Er ist mit 87,8 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. „Hervorragend“, sagt er. „Das Wahlergebnis ist sehr schön.“ Im Rathaus, wo er mit Gefährten den Wahlabend verbrachte, brandete nach der Auszählung des letzten Wahllokals Applaus auf.

Klares Ergebnis in Bad Klosterlausnitz

Kevin Steinbrücker (Freie Wählergruppe Bad Klosterlausnitz) wird neuer Bürgermeister von Bad Klosterlausnitz. Er holte 65,5 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Diana Reinhardt (parteilos) durch, die 34,5 Prozent der Stimmen bekam. Amtsinhaberin Gabriele Klotz (CDU) war nicht wieder angetreten. 70,7 Prozent der Wahlberechtigten in der circa 3400 Einwohner zählenden Gemeinde gingen zur Wahl. „Ich kann es noch nicht fassen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so eindeutig ausgeht. Ich freue mich natürlich über so viel Vertrauen“, sagt Kevin Steinbrücker kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses.

Kevin Steinbrücker (FWG, Freie Wählergruppe Bad Klosterlausnitz) gewinnt die Bürgermeisterwahl in Bad Klosterlausnitz.
Kevin Steinbrücker (FWG, Freie Wählergruppe Bad Klosterlausnitz) gewinnt die Bürgermeisterwahl in Bad Klosterlausnitz. © OTZ | Ute Flamich

Stichwahl in Eisenberg nötig

In der Kreisstadt erreichte keiner der drei Kandidaten über 50 Prozent der Wählerstimmen. Somit wird es am 9. Juni gleichzeitig mit der Europawahl eine Stichwahl geben. Die meisten Stimmen konnte mit 47,9 Prozent Amtsinhaber Michael Kieslich (CDU) auf sich vereinen. „Ich bin dankbar für die Unterstützung der Wählerinnen und Wähler, jetzt geht der Wahlkampf nochmal in die heiße Phase“, sagt Kieslich. Mit ihm in die Stichwahl ziehen wird der parteilose Rico Walter, der von der SPD unterstützt wurde und 28,9 Prozent der Stimmen holte. Er feierte das Ergebnis am Sonntagabend ausgelassen. „Ich bin optimistisch aber auch realistisch an die Wahl gegangen. Das wird jetzt noch einmal ein hartes Stück Arbeit, fürs Erste bin ich zufrieden“, sagt Walter. Die wenigsten Stimmen bekam der AfD-Kandidat Frank Golombek mit 23,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag in Eisenberg bei 58,4 Prozent.

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Neuer Bürgermeister in Dornburg-Camburg gewählt

Überraschend klar dagegen war das Ergebnis in Dornburg-Camburg. Jens Tischendorf (Bündnis Ehrenamt) gewann die Wahl mit 58,0 Prozent und löst damit ohne Stichwahl die bisherige Amtsinhaberin Dorothea Storch (CDU) ab, die auf 23,6 Prozent kommt. „Ich bin mega happy über das Ergebnis, dass mir so viele Menschen das Vertrauen schenken“, sagt Tischendorf. Frank Wolf (Dornburg-Camburger Bürgerverein) erreichte 18,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,8 Prozent.

Stadtrodas Bürgermeister im Amt bestätigt

In Stadtroda fehlt konnte Amtsinhaber Klaus Hempel mit 61,1 Prozent der Stimmen die Wahl für sich entscheiden. Er liegt vor Andreas Klaus mit 26,6 Prozent und Daniela Hansmann mit 12,3 Prozent (alle parteilos). Klaus Hempel freut sich über das positive Ergebnis: „Ich freue mich über die Bestätigung meiner Arbeit der letzten Jahre. Bei drei Bewerbern konnte man nicht sicher sein, dass das Ergebnis über 50 Prozent liegt. Jetzt müssen wir sehen, wie sich der Stadtrat zusammen setzt, da denke ich, sehen wir Ende der nächsten Woche, wo die Reise hingehen kann. Ich bin verhalten optimistisch.“ Er lasse den Abend beim Maibaumsetzen in Stadtroda ausklingen. „Als Bürgermeister bin ich immer da, wo etwas passiert und unterstütze heute die Maibaumsetzer. Das ist meine Aufgabe.“

Neue Bürgermeister in Hartmannsdorf und Rauschwitz

In Hartmannsdorf musste außer der Reihe neu gewählt werden, nachdem Bürgermeister Christian Sahr aus persönlichen Gründen im März zurückgetreten war. André Böhme (Heimatverein) setzte sich mit 56 Prozent knapp gegen Marco Nachtwey (FDP/Offene Liste) durch. „Ich fühle mich gut, erleichtert und auch etwas müde. Es war ein langer Abend und als die gute Nachricht mich erreichte, wurde natürlich noch ein wenig gefeiert“, sagt André Böhme. Nun würden große Aufgaben und spannende Projekte auf ihn warten. „Ich bin sehr dankbar, dass mir die Hartmannsdorfer Bürger und Bürgerinnen ihr Vertrauen geschenkt haben“.

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In Rauschwitz trat Thomas Claus gegen Amtsinhaber Andreas Mentzel an und gewann mit 60 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in der circa 200 Einwohner zählenden Gemeinde lag bei 86 Prozent. Thomas Claus (60), ledig, Dipl.-Ing. für technische Keramik, will sich unter anderem für die Sanierung der Gemeindestraßen einsetzen und für die Verkehrssicherung an den Gemeindestraßen. Auch sei es ihm wichtig, dass die Gemeinde ihre Eigenständigkeit behält und einen eigenen Haushalt aufstellen kann. „Wir stehen finanziell solide da und haben keine Schulden“, sagt Thomas Claus. „Auch ist mir eine vertretbare Kreisumlage wichtig, damit die Gemeinden, und eben auch wir in Pretschwitz, noch Luft zum Atmen haben.“ Er würde sich zudem wünschen, dass die Landesstraße L1070, die von Hermsdorf nach Camburg führt, vollkommen neu geplant wird – auch mit Radwegen. Für die Jugend in der Gemeinde wolle er sich ebenfalls einsetzen, sagt Claus und verweist auf den Bau einer „Jugendhütte“ auf dem Festplatz in Rauschwitz. Bisher, sagt er, haben die Jugendlichen nur eine Sitzgelegenheit im Ort, mehr nicht. Ein weiteres wichtiges Thema sei ihm, dass auf den Friedhöfen in Rauschwitz und Döllschütz eine grüne Wiese angelegt wird – jedoch nicht anonym – nach dem Vorbild von Thierschneck.

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