Rudolstadt. Wahlkreis 28:Rudolstädter setzt sich deutlich gegen seine Mitbewerber Rainer Kräuter und Herbert Wirkner durch

Karlheinz Frosch, der schon zur Wahl des Kreistages im Frühjahr als „Stimmkönig“ überraschte, hat sich am Sonntag auch das Direktmandat für den Thüringer Landtag gesichert. Im Wahlkreis 28, der den Altkreis Rudolstadt, Schwarza- und Rinnetal sowie die Bergbahnregion umfasst, schaffte der AfD-Kandidat einen Start-Ziel-Sieg.

Er lag von Anfang an vor seinen ebenfalls als aussichtsreich eingeschätzten Mitbewerbern Rainer Kräuter (Die Linke) und Herbert Wirkner (CDU), die in dieser Reihenfolge auf den Plätzen zwei und drei einkamen. Oliver Weder (SPD) schaffte mit einem der wenigen zweistelligen SPD-Ergebnisse im Land wenigstens einen Achtungserfolg.

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Karlheinz Frosch bedankte sich bei allen Wählern für das Vertrauen und versprach, im Thüringer Landtag auch für diejenigen zu wirken, die ihn nicht gewählt haben. „Ich werde das Mandat annehmen und freue mich auf die Sacharbeit in Erfurt und im Wahlkreis“, so der Mann, der im nächsten Jahr 70 wird. Den Wahlabend verbrachte er mit Freunden und Unterstützern in Ammelstädt.

Rainer Kräuter erklärte, bei ihm überwiege die Freude über den grandiosen Wahlerfolg seiner Partei „30 Jahre nach der Wende, im Kapitalismus“. Er habe seinen Auftrag gegenüber der Landespartei erfüllt. „Das Direktmandat wäre das Sahnehäubchen gewesen“, so der Polizeibeamte, der auch über die Landesliste keine Chance auf Einzug in den neuen Landtag hat. Dass er in seinem Wahlkreis fast acht Prozentpunkte hinter dem Zweitstimmenergebnis seiner Partei blieb, erklärte er so: „AfD-Kandidaten werden scheinbar gewählt, egal wie sie heißen und was sie gemacht haben“.

CDU-Kandidat Herbert Wirkner sagte, er habe dieses Ergebnis erwartet. Das Mandat sei immer nur für eine bestimmte Zeit. „Die Menschen kriegen jetzt diejenigen, die sie verdienen“, so der Rudolstädter, der auch Vorsitzender im Stadtrat seiner Heimatstadt ist. Mit 68 Jahren werde er jetzt ein bisschen mehr die Ruhe genießen können.

Die Wahlbeteiligung lag im Wahlkreis 28 bei gut 64 Prozent und damit deutlich höher als bei vorangegangenen Landtagswahlen.

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