Beulwitz. Der fünfte und letzte Teil seiner Ortsteilbegehungen führt Bürgermeister Steffen Kania nach Beulwitz. Ortschronist Klaus Wiefel ist fast zufrieden.

Nachdem er seit Mitte Juni bereits Arnsgereuth, Remschütz, Obernitz und zuletzt Köditz besuchte, stand nun der Ortsteil an Saalfelds Westrand, Beulwitz, auf dem Plan. Beginnend am Feuerwehrhaus, führte Klaus Wiefel als langjähriger Ortsrat und -chronist zunächst am Zechenbach entlang, der aktuell trocken ist. Das habe es zwar schon gegeben, „aber so stark noch nicht“, sagt Wiefel. Auf dem Weg zum Ortskern passiert die Delegation den alten Jugendclub, der noch genutzt und von den Jugendlichen auch „ganz gut in Schuss gehalten wird“, so Wiefel. An der Einfahrt steht ein roter VW Golf, ziemlich lädiert, ohne Schilder, geschätzter Restwert im niedrigen dreistelligen Bereich – offensichtlich entsorgt. Das ist auf öffentlichem Grund und Boden wie diesem verboten. „Wir werden versuchen, die Sache zu klären, wir kennen ja unsere jungen Leute“, sagt Wiefel. Wenig später stehen ebenfalls aufgegebene IFA W50 am Wegesrand. Doch hier ist es Privatgrund. Kania schaut unter ein Exemplar, denn wenn Flüssigkeiten wie Öl auslaufen würden, hätte die Stadt eine Handhabe. Aber das sei längst durch, sagt Wiefel, der Oldtimerfriedhof ist schon lange da. Unschön, aber nicht illegal. Wiefel freut sich über die guten Straßen in seinem Ortssteil und den hübschen Dorfanger mit Sandsteinbrunnen und Edelfichte. Doch die Ruine des vor rund 25 Jahren ausgebrannten Gasthauses Zechengrund verschandelt die Szenerie seit der Unglücksnacht nach wie vor. Der Eigentümer lebe in Rudolstadt und tue nichts, um an diesem Zustand etwas zu ändern, klagt Wiefel, der gegenüber wohnt. Die Gruppe kommt schnell überein: Außer Abriss ist hier nicht mehr viel zu machen. Ebenfalls leerstehend und verfallend ist der Edelhof; kürzlich brach ein Giebel ein. Hier sitze der Eigentümer in München und verlange auch Münchner Preise für das Objekt, die hier natürlich unrealistisch seien, weiß ein Teilnehmer des Rundgangs. Obwohl mit seinem Beulwitz zufrieden, ist Klaus Wiefel nicht ganz wunschlos. „Eine längere Lichterkette für unsere Edelfichte auf dem Anger wäre toll.“